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Hessen: Weiterstadt

Mini-Strafen für Rettungsgassen-Blockierer der A5

Letzte Woche verunglückte ein Mann auf der A5, doch die Rettungskräfte kamen kaum durch zur Unfallstelle, weil einige Autofahrer die Rettungsgasse blockierten und pöbelten. Wie nun bekannt wurde, kommen die Blockierer aber mit glimpflichen Strafen davon.

Blockiert und gepöbelt

Ein Angestellter einer Gerüstbaufirma war am 15. März von einem Gerüst fünf Meter tief auf die Autobahn gestürzt. Sofort rückten Feuerwehr und ein Notarzt-Fahrzeug aus, um dem Verletzten zu helfen.

Die Einsatzkräfte erlebten auf ihrem Weg allerdings eine böse Überraschung: Statt ordnungsgemäß eine Rettungsgasse zu bilden, hängten sich dutzende Autofahrer an die Rettungswägen um andere Pkw zu überholen! Der Stau verkeilte sich daraufhin völlig – fünf weitere Einsatzfahrzeuge kamen nicht mehr zur Unfallstelle durch. Die Rettungskräfte mussten daraufhin rund 900 Meter zum Einsatzort laufen, dabei wurden sie von den Rettungsgassen-Blockierern immer wieder angepöbelt und ausgelacht.

Vom Stauende bis zur Unfallstelle benötigten die Helfer rund 30 Minuten. Glücklicherweise steckte zum gleichen Zeitpunkt ein Notarzt in einem Stau auf der Gegenfahrbahn fest und konnte Erste Hilfe leisten bis der Rettungshubschrauber landete.

Nur milde Bußgelder für Blockierer

Die Einsatzkräfte notierten sich die Kennzeichen und zeigten die auffälligen Autofahrer schließlich an. Doch wie nun bekannt wurde, müssen die meisten davon nur geringe Bußgelder in Höhe von 20 Euro zahlen, sagte Polizeisprecher Bernd Hochstädter gegenüber der hessenschau.de. In Einzelfällen erfolge auch ein höheres Bußgeld von 100 Euro und einem Punkt in Flensburg – für diejenigen, die den Feuerwehrleuten in der Rettungsgasse gefolgt seien. "Wir gehen nur von Ordnungswidrigkeiten aus", sagte der Polizeisprecher. Es gebe keine Hinweise darauf, dass Strafbestände wie Beleidigungen oder Drohungen vorliegen.

Quelle: Hessenschau