GDL-Einigung für Bahn wohl günstiger als Streiks
Noch immer streiten sich die GDL und die Deutsche Bahn um neue Tarife. Laut eines Ökonomen übersteigen die Streik-Kosten inzwischen deutlich die Forderungen.
Noch immer streiten sich die GDL und die Deutsche Bahn um neue Tarife. Laut eines Ökonomen übersteigen die Streik-Kosten inzwischen deutlich die Forderungen.
Wann hat der Tarifstreit zwischen der GDL und der Deutschen Bahn endlich ein Ende? Mit Blick auf die Streiks dürfte sich das inzwischen beinahe die gesamte Bevölkerung fragen. Bereits zwölf Mal rief die Gewerkschaft ihre Mitglieder dazu auf, die Arbeit niederzulegen. Während das für Bahnreisende ziemlich nervig ist, sind die Streiks für die Bahn vor allem eines: teuer!
Laut Angaben des Unternehmens kostet ein Streiktag die Bahn rund 25 Millionen Euro. Insgesamt sind so also Kosten in Höhe von rund 300 Millionen Euro entstanden.
Ökonom und Betriebswirt Maurice Höfgen hat nun in einer Kolumne für die „Berliner Zeitung“ nun ausgerechnet, dass die Bahn eine Einigung mit der GDL weit günstiger kommen würde, als die bisherigen Streik-Kosten.
Laut der Rechnung würden bei einer Einigung Kosten von knapp 145 Millionen auf die Bahn zukommen. Und damit nur rund knapp die Hälfte von dem, was die bisherigen Streiks gekostet haben.
Als Grundlage für seine Berechnung nimmt Höfgen Zahlen aus Einigungen zwischen der GDL und Wettbewerbern der Deutschen Bahn. Dort sinkt die Arbeitszeit ab 2025 bis 2027 in drei Schritten auf 35 Stunden wöchentlich. Zusätzlich gibt es einen Inflationsausgleich in Höhe von 3.000 Euro einer monatlichen Gehaltserhöhung von 420 Euro nach sechs Monaten Arbeit. Der Vertrag hat eine Laufzeit von zwei Jahren.
Bei der Deutschen Bahn wären rund 10.000 Mitarbeiter von den neuen GDL-Tarifen betroffen. Daraus würden sich zusätzliche Gehaltskosten in Höhe von 94,5 Millionen Euro ergeben. Dazu würden noch 30 Millionen Euro für die Inflationsprämie kommen.
Um die Reduzierung der Arbeitszeit zu kompensieren, werden Neuanstellungen von 600 Mitarbeitern veranschlagt, die im Zeitraum des Tarifvertrags mit rund 20 Millionen Euro ins Gewicht fallen. So kommt Höfgen auf eine Gesamtsumme von 144,5 Millionen Euro.
Und auch wenn es sich bei diesen Werten sicherlich nur um Schätzungen handelt - mit Blick auf mögliche weitere Streiks wäre die Deutsche Bahn angesichts dieser Zahlen wohl gut beraten, eine schnelle Einigung mit der GDL anzustreben.
Die neuesten Nachrichten und die beste Musik für Rheinland-Pfalz