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Rheinland-Pfalz: Bingen

Pflege statt Friseursalon: Rheinhessin sattelt um!

Eine Friseurin aus Bingen macht aus dem Lockdown das Beste: Sie ist übergangsweise in der Pflege untergekommen – und ist damit für viele ein echtes Vorbild.

Um Bewohner*innen kümmern

Immer mehr Menschen suchen sich ja im Lockdown neue Wege, um ihren Beruf auszuüben. Manuela Pfeifer aus Bingen hat sich stattdessen komplett umorientiert. Bis Dezember war sie Friseurin, nachdem ihr Salon schließen musste hilft sie jetzt in einem Binger Seniorenheim. „Ich geh zu den Bewohnern in die Zimmer, schau wie es ihnen geht, ob sie etwas brauchen, besorge ihnen Dinge, habe schon beim Frühstücksservice ausgeholfen, …“, erzählt sie uns im RPR1.Interview. „Es ist wie überall in der Pflege – personell sehr eng besetzt.“ Da kam Manuela mit ihrer freien Zeit und ihrem Elan genau richtig.

Sogar der Hund versprüht gute Laune in der Einrichtung

Ursprünglich kam sie durch ihren Mann auf die Idee, der als Haustechniker in der Einrichtung arbeitet. Auf die Anfrage kam dann prompt die Antwort: Helfende Hände werden immer gebraucht. Sogar ihren Hund kann sie mitnehmen und damit dem/der ein oder anderen Bewohner*in ein Lächeln entlocken. „Ich werde das definitiv – selbst wenn ich mein Friseurgeschäft wieder öffnen darf – weiterhin machen“, sagt sie. Sie ist außerdem auf der Suche nach anderen ehrenamtlichen Helfer*innen. „Einfach ein paar Leute finden, die die Bewohner besuchen und mit ihnen Zeit verbringen. Das ist so wichtig – weil das Pflegepersonal überhaupt keine Zeit mehr dafür hat.“

„Wie schön, dass sie wieder da sind“

Von der Friseurin zur Pflegekraft: Trotz Notstand und strengen Hygienebestimmungen wird der stressige Alltag immer wieder von tollen Momenten begleitet, schwärmt Manuela. „Ich finde es einfach schön, wenn ich hinkomme und die ein oder andere Pflegerin sagt: ‚Du, die haben nach dir gefragt‘. Einfach, dass sie sich freuen, wenn ich ins Zimmer reinkomme und sie sagen ‚Ach wie schön, dass sie wieder da sind‘ – das ist einfach so toll, da merkst du richtig, dass du angenommen bist.“

Den Radiobeitrag dazu zum Nachhören:

Quelle: RPR1.Studio Rhein-Main