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Rheinland-Pfalz: Mainz

Forscher machen Privatfeiern als Corona-Treiber aus

Mediziner*innen der Universität Mainz haben Tausende von Corona-Infektionen in Rheinland-Pfalz untersucht und fanden heraus, dass zwei Drittel der Häufungen der Fälle bei Geburtstagen, Hochzeiten oder anderen Treffen privater Haushalte auftraten.

Ausschlaggebend für zweite Pandemiewelle 2020

Nach den Erkenntnissen der Mainzer Mediziner*innen lässt sich ein gehäuftes Auftreten von Corona-Infektionen oft auf private Feiern und Treffen mehrerer Haushalte zurückführen. Wie die Universitätsmedizin Mainz am 28.02.2022 mitteilte, habe dies wesentlich zur zweiten Pandemie-Welle im Herbst 2020 beigetragen. Die Untersuchungsergebnisse wurden in der Fachzeitschrift „Journal of Infection“ veröffentlicht.

Private Treffen machten 67,3 Prozent aus

Für die Analyse untersuchte das Institut für Medizinische Biometrie, Epidemiologie und Informatik (IMBEIL) der Universitätsklinik Mainz zusammen mit dem Landesuntersuchungsamt, sowie den Gesundheitsämtern von Rheinland-Pfalz 18.700 Corona-Infektionen zwischen dem 17.08. und 10.11.2020. 67,3 Prozent traten im Umfeld privater Haushalte auf.

Wichtigsten Hygienemaßnahmen ausgelassen

Die Wissenschaftler*innen stellten dabei fest, dass bei gehäuften Corona-Infektionen anlässlich privater Feiern häufig auf zentrale Hygienemaßnahmen verzichtet wurde. So sei bei den meisten dieser privaten Feiern eine oder sogar mehrere der drei wichtigsten Hygienemaßnahmen nicht eingehalten worden. Darunter zählen Maske tragen, Lüften und Abstand halten. Bei den meisten Fällen handelte es sich um Treffen in geschlossenen Räumen.

Treiber der Pandemie

„Unsere Analyse zeigt, dass Kontakte im privaten Umfeld, bei denen die Bewohner mehrerer Haushalte zusammenkommen, ein wichtiger Treiber der Covid-Pandemie sind», erklärte der Erstautor der Studie, Markus Schepers. «Die Beachtung von Hygienevorkehrungen bei privaten Treffen und Feierlichkeiten könnte daher dazu beitragen, das Infektionsgeschehen einzudämmen.“

Quelle: dpa