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Feinstaubalarm in RLP

Dieses Wetter macht uns krank

Der kalte Januar bringt weitere Schattenseiten mit sich: Die Feinstaubbelastung erreicht Werte von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft. Das ist der Schwellwert ab dem es für die Gesundheit des Menschen gefährlich werden kann.

Belastung dreimal so hoch

„Die aktuelle winterliche Hochdruckwetterlage, die nun schon seit Wochen anhält, sorgt für eine geringe bis gar nicht vorhandene Windgeschwindigkeit. Daher können Schadstoffe in der Luft nicht abtransportiert werden und sammeln sich stattdessen immer mehr an. Das ist für die menschliche Gesundheit gefährlich“, warnt Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterportal wetter.net.

Am vergangenen Montag haben deutschlandweit sage und schreibe 167 Messstationen den Grenzwert von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft deutlich überschritten. Der Maximalwert wurde mit 152 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft bestimmt – eine Verdreifachung des Werts!

Krebserregende Feinstaubbelastung

„Die aktuelle Wetterlage macht uns krank. Feinstaub ist gefährlich für die Gesundheit des Menschen. Die Partikel gelangen über die Atemwege in den gesamten Körper und setzen sich dort fest, führen zu zahlreichen gesundheitlichen Problemen, unter anderem können sich auch krebserregend sein. Doch wirklich zu interessieren scheint das Thema aktuell kaum einen. Das ist verwunderlich, da sonst in Deutschland wegen jeder noch so kleinen Verunreinigung ausführlich öffentlich debattiert wird“, erklärt Wetterexperte Jung.

Feinstaub - manchmal auch Schwebstaub genannt - besteht  aus Teilchen in der Luft, die nicht sofort zu Boden sinken und eine gewisse Zeit in der Atmosphäre bleiben. Die winzigen Partikel sind für das menschliche Auge nicht zu sehen - daher eine unsichtbare Gefahr.

Wie stark betroffen ist Rheinland-Pfalz?

In ganz Rheinland-Pfalz ist die Feinstaubbelastung extrem hoch. Einzig im äußersten westlichen Zipfel der Eifel sind die Werte etwas geringer, hier scheint es etwas mehr Luftbewegung gegeben zu haben. Doch warum erreicht Rheinland-Pfalz solche gefährlichen Spitzenwerte? Die Antwort liegt bei der aktuell stabilen Wetterlage. Im Süden und Westen von Deutschland war das Hoch in den vergangenen Tagen besonders konstant, ohne merkliche Luftbewegungen. Daher sind die südlichen und westlichen Bundesländer extrem betroffen.

Auch für die kommenden Tage ist keine Besserung in Sicht: Die Gefährdungslage dauert mindestens bis Sonntag an. Der hohe Luftdruck scheint zunächst nicht weichen zu wollen.

Quelle: wetter.net