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Rheinland-Pfalz: Erlenbach

Vorsicht: Landesumweltamt findet erneut Blaualgen im Seehof-Weiher

Hautausschlag, Erbrechen, Durchfall und Atemnot: Das sind die Konsequenzen, die mit Blaualgen verseuchtes Wasser für den menschlichen Körper bedeuten kann. In der Südpfalz entdeckte das Landesumweltamt die gefährlichen Bakterien im Wasser, nachdem sich in den vergangenen Jahren immer wieder Blaualgen am Badeort gebildet hatten.

Warnung der Kreisverwaltung

Durchgeführt wurde eine mikroskopische Analyse, nachdem sich das Wasser im Seehof-Weiher in Erlenbach an einigen Stell vertrübt hatte. Ein eindeutiges Indiz für die Blaualgen, das dann im Labor bestätigt wurde.

Besonders für Kleinkinder, Säuglinge und Allergiker*innen sind die Cyanobakterien gefährlich. Badegäste werden dazu aufgerufen Stellen zu meiden, die stark getrübt sind - so nun auch im Seehof-Weiher. Auch Tiere sollten kein Wasser des Weihers trinken. Wenn Symptome wie Brennen in den Augen, Quaddeln auf der Haut, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Atemnot auftreten sollen Besucher*innen den Badetag abbrechen und sich in ärztliche Betreuung begeben.

Was passiert, wenn ich mit Blaualgen in Berührung komme?

Während Grünalgen für Badgäste nicht gesundheitsschädlich seien, könnten Blaualgen, also Cyanobakterien, das sehr wohl sein. Sie produzieren Giftstoffe. Streng genommen sind Blaualgen keine Algen, sondern zu Photosynthese befähigte Bakterien - und die haben Expert*innen zufolge häufig wenige Fressfeinde. Außerdem sind sie an eine Vielzahl extremer Bedingungen angepasst, sodass sie sich schnell ausbreiten können. Die von den Blaualgen ins Wasser abgegebenen Giftstoffe könnten wiederum allergische Reaktionen hervorrufen, Hautreizungen oder auch Magen-Darm-Probleme.

Ab einer Konzentration an Blaualgen-Chlorophyll von 15 Mikrogramm pro Liter Wasser wird den zuständigen unteren Wasserbehörden – den Kommunen - vom Landesamt eine Warnung der Badegäste empfohlen. Dann werde geraten, Algenteppiche zu meiden, kein Wasser zu trinken, sich nach dem Schwimmen gründlich zu duschen und darauf zu achten, dass Kinder möglichst wenig Wasser schlucken. Der nächste Schritt bei einer noch intensiveren Algenblüte wäre dann ein Badeverbot.

Algen können Fischsterben auslösen

Im Herbst könnten sowohl die Folgen einer Grün-, als auch einer Blaualgenblüte Probleme für das Gewässer bringen. Bei kühleren und kürzeren Tagen sterben diese ab, sinken zu Boden und werden zersetzt. Wenn es in dieser Jahreszeit zu einer kräftigen Durchmischung der Wasserschichten komme, könnten bei der Zersetzung im unteren Bereich des Gewässers entstandene Faulgase wie Schwefelwasserstoff im gesamten Wasser verteilt wird und ein Fischsterben auslösen. Probleme für die Lebewesen drohten auch, wenn der pH-Wert im Wasser wegen einer Algenblüte steige. Wenn der zwischen den Werten neun und zehn oder sogar darüber liege, könne Ammonium zu Ammoniak werden, was ebenfalls giftig für Fische sei. Vor allem in flachen Gewässern könnten die Tiere dann nicht in andere Schichten ausweichen.