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Rheinland-Pfalz: Mainz/ Bad Ems

Kleine Unternehmen in RLP besonders von Energiepreisen gebeutelt

Erst die Corona-Krise und dann eine waschechte Explosion bei den Energiepreisen: Die momentane Situation bereitet vielen Unternehmen in der Region Sorgen. Der Preisanstieg betrifft dabei vor allem die kleineren Betriebe, die sowieso schon zu kämpfen haben.

Internationale verlagern Produktion ins Ausland

Einfach dort arbeiten, wo die Strompreise angenehmer sind? Das ist vielleicht eine Lösung für international aufgestellte Unternehmen – vom kleinen Handwerksbetrieb um die Ecke bekommt man für diesen Vorschlag nicht einmal ein müdes Lächeln. Sowieso ist die Lage für viele Betriebe gerade angespannt, wie Dominik Ostendorf, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft der dpa verrät: „Es trifft zudem vor allem Branchen, die wegen der Corona-Pandemie sowieso schon stark gebeutelt sind. Wir haben zum Beispiel die Friseure, die viel warmes Wasser brauchen und mit erheblichen Stromkosten zu kämpfen haben.“

Und auch beim Bäcker, bei dem wir uns am Morgen ein leckeres Frühstück holen, läuft der Backofen nicht ohne Strom. Vielen Betrieben der Lebensmittelbranche ist außerdem wegen der Corona-Pandemie auch noch das Catering als zweites Standbein weggefallen. „Das Handwerk ist insgesamt sehr energieintensiv, egal wohin man schaut“, sagte Ostendorf weiter. „Es wird viel schweres Gerät gefahren und es werden zahlreiche energiehungrige Maschinen betrieben.“ Einfach auf die Kund*innen umwälzen wollen die Betriebe die Mehrkosten aber auch nicht – immerhin gab es vielerorts schon Preissteigerungen wegen Corona.

Spritpreise verstärken das Problem

Und nicht nur die Strompreise treiben den Unternehmer*innen Sorgenfalten auf die Stirn. Immerhin sind die Kosten an der Tanksäule auch auf einem extremen Hoch. Generell führten die in die Höhe geschnellten Ausgaben für Benzin bei praktisch allen Handwerker*innen zu erhöhten Transportkosten, berichtete Ostendorf der dpa.

Als einzigen Ausweg aus der sorgenvollen Situation sehen die Handwerkskammer weitere Unterstützung für die Firmen. Besonders im Bereich des Energiesparens und der Umstellung auf erneuerbare Energien den Betrieben unter die Arme gegriffen werden. Dafür bräuchte es aber auch Fachkräfte. Immerhin können die Betriebe nicht einfach selbst Wärmepumpen, Stromspeicher oder Photovoltaikanlagen auf die Dächer bauen.

Quelle: dpa