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Rheinland-Pfalz: Bodenheim

Erster Eiswein des Jahres in RLP geerntet

Väterchen Frost macht den Winzern in Rheinland-Pfalz Freude: Nachdem beim letzten Jahrgang nur wenig Eiswein möglich war, ist es jetzt schon im frühen Winter so weit. Winzern in fünf Weinanbaugebieten ist es gelungen, den ersten Eiswein dieses Winterhalbjahrs in die Kelter zu bringen.

Beste Voraussetzungen für Eisweinlese

In einer klaren Vollmondnacht seien gefrorene Trauben an der Nahe, in Rheinhessen, in der Pfalz, in Franken und im Rheingau gelesen worden, teilte das Deutsche Weininstitut (DWI) am Montag mit. 

In Rheinland-Pfalz, wo 6 der 13 Anbaugebiete in Deutschland liegen, haben für diesen Winter nach Angaben der Landwirtschaftskammer 77 Betriebe Reben auf einer Gesamtfläche von 66 Hektar für eine mögliche Eisweinlese angemeldet. Im Vorjahr waren es nur 50 Betriebe mit 42 Hektar.

Erste Lese an der Nahe erfolgreich

Freude herrschte am Montag etwa im Weingut Korrell in Bosenheim an der Nahe. Das Warten habe sich für die 14 Erntehelfer gelohnt, teilte Winzer Martin Korrell mit. Bei Temperaturen von gut minus acht Grad seien am frühen Morgen Rieslingtrauben aus der Lage Bad Kreuznacher Paradies geerntet worden, mit einem den Zuckergehalt angebenden Mostgewicht von 163 Oechsle. Das Weingut habe vier Jahre lang auf einen Eiswein gewartet.

Der vergleichsweise frühe Zeitpunkt für eine Eisweinlese sei sehr förderlich für die Weinqualität, erklärte DWI-Sprecher Ernst Büscher. "Die Trauben sind noch sehr gesund." Von daher gebe es beste Voraussetzungen für qualitativ hochwertige Eisweine. Geerntet wurden überwiegend Trauben der relativ spät reifenden Rebsorte Riesling.

"Zuckersüß wie Honig"

Eisweine gelten als Krönung eines Weinjahrgangs, weil die aromatischen Inhaltsstoffe der Beeren durch das Gefrieren
konzentriert werden. Bei einer Eisweinlese müssen die Trauben durchgefroren sein. Dazu braucht es mindestens minus sieben Grad Kälte über mehrere Stunden. Das gefrorene Wasser in den Beeren verbleibt in der Weinpresse. "Von der Kelter tropft der Saft dann zuckersüß wie Honig", erklärt das DWI. 

Die Hefepilze im Weinfass schaffen es kaum, einen Most mit derart hohem Zuckergehalt zu vergären. Der entstehende Wein hat daher meist einen sehr hohen natürlichen Restzuckergehalt von weit über 100 Gramm pro Liter, zugleich aber nur einen relativ geringen Alkoholgehalt von etwa sieben Volumenprozent.