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Warnung vor orkanartigen Böen

Zahlreiche Unwettereinsätze wegen Sturm "Ignatz"

Wie angekündigt fegt das Sturmtief Ignatz seit der Nacht über Rheinland-Pfalz und hat bereits erste Spuren hinterlassen. Feuerwehr und Polizei rückten zu zahlreichen Einsätzen aus. Der Deutsche Wetterdienst warnt aktuell vor orkanartigen Böen bis zur Mittagszeit. So ist die derzeitige Lage.

Keine Entwarnung: Amtliche Sturmwarnung des Deutschen Wetterdienstes

Orkan Ignatz hat am frühen Donnerstagmorgen Rheinland-Pfalz wie angekündigt erreicht. Dabei gab es sogar orkanartige Böen mit Windstärke 11. In Trier wurden rund 115 km/h gemessen, so RPR1.Wetterexperte Dominik Jung. Der Deutsche Wetterdienst hat für alle Landkreise in Rheinland-Pfalz weitere Unwetterwarnungen vor orkanartigen Böen mit Geschwindigkeiten um 110 km/h herausgegeben. Bis zur Mittagszeit müsse man mit schweren Sturmböen teilweise orkanartigen Böen mit bis zu 110 km/h rechnen. In den Hochlagen wie auf den Gipfeln des Pfälzerwalds wird weiter mit Orkanstärke gerechnet. Warnstufe drei von vier wurde ausgerufen. Bis zum Nachmittag geht es stürmisch weiter, erst dann lässt der Wind allmählich nach. 

Laut Jung zieht sich nun ein rotes Unwetterwarnfeld einmal vom Saarland quer über Deutschland bis nach Sachsen. Es geht stürmisch weiter, erst zum Nachmittag lässt der Wind nach. 

Dutzende Einstätze wegen umgestürzter Bäume im Raum Trier

Der erste Herbststurm mit schweren Sturmböen bringt in Rheinland-Pfalz viele umgeknickte Bäume und abgebrochene Äste mit sich. Vor allem in der Region Trier haben Sturmböen mit bis zu 115 Stundenkilometern über Nacht Schaden angerichtet. Laut Polizei rückten Feuerwehr und Straßenmeisterei zu dutzenden Einsätzen aus. Wie ein Sprecher der Trierer Polizei am Morgen mitteilte hatten Feuerwehr und Straßenmeisterei alle Hände voll zu tun. Allein in seinem Präsidium habe es aufgrund des Herbststurms in den vergangenen Stunden 65 Einsätze gegeben. Zahlreiche Bäume mussten beseitigt werden, die auf Straßen gestürzt waren. Außerdem seien von den Orkanböen vielerorts Baustellen- und Verkehrsschilder umgeknickt worden, so ein Polizeisprecher. Bei Zemmer stürzte ein Baum direkt vor einem Auto auf die Straße, der Fahrer konnte nicht mehr ausweichen und fuhr über den Baum. Das Fahrzeug wurde dadurch beschädigt, der Mann wurde nach aktuellem Kenntnisstand leicht verletzt. Größere Schäden oder Unfälle seien jedoch bisher nicht gemeldet worden. 

Querstehende Lkw auf Rheinbrücke - Fahrbahn gesperrt

Die Rheinbrücke bei Speyer ist derzeit aufgrund mehrerer querstehender Lkw in beide Fahrtrichtungen voll gesperrt. Die anhaltenden Sturmböen hätten den Anhänger eines Lkw erfasst und diesen umgestürzt. Verletzt wurde niemand. Polizei und Feuerwehr sind weiterhin im Einsatz.

Raum Koblenz: Menschen von Stromausfall betroffen

Auch die Koblenzer Feuerwehr ist seit den frühen Morgenstunden im Dauereinsatz wegen umgestürzter Bäume und
herabgefallenen Ästen. Gefahrenstellen werden abgesperrt, herabgestürzte sowie von dem Sturm gelockterte Gegegenstände beiseite geräumt und festgemacht. Auf der rechten Rheinseite sind zahlreiche Haushalte von einem Stromausfall betroffen, berichtet die Feuerwehr Koblenz. Eine Aussage über die Dauer des Stromausfalls kann nicht getroffen werden.

Fernverkehr ebenfalls beeinträchtigt

Ein Güterzug kollidierte laut Deutsche Presse-Agentur in der Nacht zu Donnerstag in Bad Godesberg mit einem Ast, der Fernverkehr Köln-Koblenz war am Morgen beeinträchtigt. Wie ein Sprecher der Deutschen Bahn mitteilte, war der Ast sturmbedingt linksrheinisch auf das Gleis gestürzt. Fernzüge zwischen Köln und Koblenz wurden seit den frühen Morgenstunden umgeleitet und hatten Verspätungen zwischen 20 und 90 Minuten. Der Schaden konnte noch am Morgen behoben werden.

Polizei bittet um besonnene Fahrweise

Menschen sollten sich nach Möglichkeit nicht im Freien aufhalten, herabfallende Gegenstände könnten zu gefährlichen Geschossen werden. Es sei mit entwurzelten Bäumen, herabstürzenden Ästen und Dachziegeln zu rechnen. Autofahrer*innen  werden gebeten vorsichtig zu fahren, besonders größere Fahrzeuge könnten ausscheren. Auf den stark mit Wind belasteten Brücken besteht die Gefahr des Umkippens.

Quelle: RPR1.Wetterexperte Dominik Jung, Deutscher Wetterdienst, Polizeipräsidium Mannheim