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Fälle steigen extrem

Diebstahl von Bienenvölkern besorgt Imker*innen in RLP und NRW

Der Diebstahl von Bienenvölkern macht Betroffenen in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz weiter zu schaffen.

Zahlreiche Diebstähle registriert

Allein beim Imkerverband Rheinland sind dieses Jahr bisher 27 Diebstähle bekannt, wie der Schriftführer Hubert Quandt sagte. Der Verband zählt rund 1400 Mitglieder.

„Meistens werden ein bis drei Bienenvölker pro Fall gestohlen, einmal waren es aber auch neun, einmal zwölf“, sagte Quandt laut dpa. „Bienenvölker stehen in der freien Natur und nicht unter ständiger Beobachtung.“ Der Diebstahl werde so natürlich extrem erleichtert.

Imker*innen bestehlen sich gegenseitig?

Und sind die Bienchen erst mal weg, gibt es so schnell auch meist kein Wiedersehen mit den Imker*innen. „Ich hab es noch nie gehört, dass die Diebstähle aufgeklärt werden“, so Quandt. „Was die Sache so traurig macht: Das kann ja nur ein Imker sein.“

Gerade im Frühjahr seien die Kriminellen unterwegs. Einige Bienenvölker überleben den Winter nicht. Und deren Imker und Imkerinnen stehen dann im Frühjahr ohne Tierchen da – und bedienen sich möglicherweise bei ihren Kollegen, vermutete Quandt.

Zwar gebe es einige Imker*innen, die Wildkameras oder GPS einsetzten, bisher habe das aber wenig geholfen. Unabhängig vom finanziellen Schaden, trifft ein Diebstahl auch emotional. „Die Leute sind betroffen und sauer. Die Imker hängen ja auch an ihren Völkern“, sagte Margit Meinke, Geschäftsführerin des Landesverbandes Schleswig-Holsteinischer und Hamburger Imker.

Bienen-Diebstahl bedeuetet hunderte Euro Schaden

Nach Angaben der Imkerversicherung, in der alle Landesverbände versichert sind, entstehen bei einem Diebstahl schnell mehrere Hundert Euro Schaden. Im laufenden Jahr seien deutschlandweit in den Landesverbänden bereits 195 Fälle gemeldet worden, 2020 waren es insgesamt 338. Die Dunkelziffer liege wohl noch höher, da nicht alle Imker*innen bei der Versicherung unter Vertrag seien.

Quelle: dpa