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Rheinland-Pfalz: Budenheim

Süßer Gag zur Belegpflicht: Bäckerei verkauft "Bon-Berliner"

Wenige Wochen vor der närrischen Zeit und wenige Wochen nach Einführung der Kassenbon-Pflicht hat sich eine Bäckerei aus Budenheim bei Mainz etwas Besonderes ausgedacht. In den Filialen gibt es jetzt „Bon-Kreppel“ zu kaufen.

„Das ist ein fastnachtlicher Gag - typisch Meenz“

Es handelt sich bei dem „süßen Gag“ um einen Berliner, auf dem ein essbarer Bon aus Zuckerpapier liegt, bedruckt mit Lebensmittelfarbe. Die Worte „Nachhaltig“ und „Lecker“ sind ebenfalls darauf zu lesen. Ebenso wie das obligatorische „Helau“.

„Das ist ein fastnachtlicher Gag - typisch Meenz, wie man bei uns sagt“, erzählt der Bäckerei-Inhaber Mario Berg. Die Idee sei ihm laut Infos der Deutschen Presse-Agentur vor einigen Wochen nach einer Karnevalssitzung im Mainzer Stadtteil Gonsenheim gekommen, wo er selbst in einem Komitee aktiv sei.

Den Bon habe er zunächst am Computer gestaltet, einen Zuckerfoto-Drucker (z.B. für Hochzeitstorten)  habe er ohnehin schon gehabt. Den ersten Bon-Kreppel habe Berg dann auf Facebook gepostet. In der Filiale in der Mainzer Neustadt sei seine Eigenkreation innerhalb weniger Minuten ausverkauft gewesen: „Es kommt sehr gut an. Ich hätte nicht gedacht, dass das so schnell viral geht.“

Bonpflicht seit 01.01.2020

Die Produktion der Berliner wurde inzwischen sogar gesteigert, von 30 an einem Samstag auf 100 am Tag. Nun würden es nochmal mehr.

Hintergrund der Aktion ist, dass Händler mit elektronischen Kassensystemen Kunden seit dem 01.01.2020 bei jedem Kauf unaufgefordert einen Beleg aushändigen müssen. Diese Belegausgabepflicht als Teil des Kassengesetzes ist eine von mehreren Ende 2016 beschlossenen Maßnahmen, mit denen der Gesetzgeber Steuerbetrug über Mogelkassen einen Riegel vorschieben will.

In Rheinland-Pfalz hatte unter anderem der Bäckerei-Innungsverband Südwest die Bonpflicht als  „praxisfremd“ kritisiert.

Quelle: dpa