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Rheinland-Pfalz: Mainz

Arbeitnehmer*innen seltener krank - dafür mehr Kinderkrankengeld wegen Corona

Aufgrund der Corona-Pandemie haben im vergangenen Jahr in Rheinland-Pfalz deutlich mehr berufstätige Eltern Kinderkrankengeld bezogen. Der Anteil der AOK-Mitglieder, der diese Leistung in Anspruch nahm, stieg im Vergleich zum Vorjahr um 49 Prozent. Schwerpunkt des Kinderkrankengeldbezugs in der Pandemie waren Oktober und November während der vierten Welle. Der allgemeine Krankenstand das Beschäftigen sei dagegen mit 5 Prozent im Vergleich zu den beiden Vorjahren um 0,2 Prozent gesunken.

Rückenprobleme als häufigste Ursache von Krankschreibungen

Die AOK teilte mit, dass jeder AOK-versicherte Beschäftige im Jahr 2021 durchschnittlich 18,3 Tage aufgrund einer ärztlichen Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung fehlte. Am längsten waren Beschäftige mit psychischen Erkrankungen durchschnittlich 32,8 Tage krankgeschrieben. Mit knapp ein Drittel gingen die meisten Krankschreibungen auf Rückenschmerzen und andere Muskel-Skelett-Erkrankungen zurück.

Kinderkrankentag verdreifacht

Die Politik hatte die Zahl der Kinderkrankentage von sonst 10 auf 30 pro Elternteil verdreifacht. In der Pandemie wird die Leistung auch gewährt, wenn Schulen und Kitas schließen, nur Notbetrieb angeboten, die Präsenzpflicht aufgehoben wird oder wenn Kinder wegen Corona-Fällen nach Hause in Quarantäne geschickt werden.

Bestimmt Berufsgruppen besonders betroffen

Von den Arbeitnehmern fielen in den ersten 22 Monaten der Pandemie 3,8 Prozent wegen einer Corona-Infektion aus. Die meisten - 451 je 100 000 Beschäftigte - registrierte die Krankenkasse im Dezember 2021. Vor allem Erzieher*innen sowie Altenpfleger*innen waren betroffen. Aber auch die Beschäftigten in Gesundheitsberufen wie Physiotherapeut*innen, Praxispersonal und Krankenpfleger*innen hatten „auffallend hohe Fehlzeiten“. Die wenigsten Fehlzeiten durch Corona gab es bei den Berufen in der Landwirtschaft, der Gastronomie und der Hotellerie. Die AOK Rheinland-Pfalz/Saarland hat nach eigenen Angaben 1,2 Millionen Versicherte.

Quelle: dpa/Irs