Alle Infos zum Bauernprotest in Rheinland-Pfalz
Pünktlich um 6 Uhr haben die Landwirte heute früh ihre große Protestwoche gegen die Sparpolitik der Bundesregierung begonnen.
Pünktlich um 6 Uhr haben die Landwirte heute früh ihre große Protestwoche gegen die Sparpolitik der Bundesregierung begonnen.
Ab 6 Uhr sollen in ganz Rheinland-Pfalz Autobahn- und Bundesstraßenauffahrten sowie Kreisverkehre blockiert werden.
Darüber hinaus wird es Kundgebungen in vielen rheinland-pfälzischen Städten geben. Es wird mit massiven Verkehrsbehinderungen gerechnet - teilweise kann der Verkehr auch komplett zum Erliegen kommen.
Wir fassen euch die wichtigsten Infos zusammen:
Sollten Kinder und Jugendliche wegen der Proteste große Probleme haben, in die Schule zu kommen, können Eltern ihre Kinder zuhause lassen. Volljährige Schüler dürfen selbst entscheiden, ob sie den Weg zur Schule für zumutbar halten.
Für alle gilt: Wer nicht kommen kann, muss die Abwesenheit der Schule melden. Laut Bildungsministerium wenden die Schule eine großzügige Entschuldigungspraxis an, weshalb dieser Tag nicht als Fehltag gewertet wird.
Diese Regelung gilt für ganz Rheinland-Pfalz.
Nach Angaben der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion in Trier wird der Unterricht überall wie geplant stattfinden. Sollten Lehrkräfte aufgrund der Proteste nicht rechtzeitig in den Schulen ankommen, greift der Vertretungsplan.
Für die angehenden Abiturientinnen und Abiturienten sind die Proteste besonders ärgerlich: Sie starten in dieser Woche in die schriftlichen Prüfungen. Die geplanten Intensivtage sollen als Prüfungsvorbereitung ebenfalls nach Möglichkeit stattfinden.
In ganz Rheinland-Pfalz wollen die Bauern Autobahnen, Bundesstraßen sowie Kreisverkehre blockieren. Es werden mehrere tausend Traktoren sowie mehrere hundert LKW erwartet.
Daher muss auf allen Strecken im Land mit Behinderungen, Staus und Sperrungen gerechnet werden.
Folgende Blockaden ab 6 Uhr sind bislang bekannt (alle Angaben ohne Gewähr!):
A 3: u.a. Montabaur bis Neustadt/Wied
A 6: u.a. Grünstadt, Wattenheim, Enkenbach-Alsenborn, Kaiserslautern
A 48: Abfahrten Dernbacher Dreieck bis Koblenzer Kreuz
A 61: komplett betroffen von Speyer nach Koblenz - Ziel: Mainz
A 62: u.a. Hütschenhausen, Kreuz Landstuhl-West, Landstuhl-Atzel
A 63: u.a. Sembach, Wörrstadt (Protestfahrt nach Mainz geplant)
A 65: u.a. Landau, Edenkoben, Neustadt/Wstr.
B 9: u.a. Schwegenheim, Römerberg, Speyer
B 10: u.a. Landau, Pirmasens
B 272: u.a. Hochstadt, Weingarten
… sowie viele weitere Strecken!
Alle aktuellen Infos von den Straßen hört ihr bei RPR1. im Radio!
Auch in vielen rheinland-pfälzischen Städten sind hunderte Bauern mit ihren Traktoren unterwegs. Darum wird es auch hier zu massiven Behinderungen kommen. In folgenden Städten sind Kundgebungen und Protestaktionen geplant (auch diese Angaben ohne Gewähr):
Mainz, Ludwigshafen, Trier, Koblenz, Neuwied, Kaiserslautern, Zweibrücken, Wittlich, Daun, Bitburg, Prüm, Birkenfeld, Idar-Oberstein, und viele weitere!
Sobald absehbar ist, dass ihr aufgrund der Straßenblockaden nicht zur Arbeit erscheinen könnt, meldet euch sofort bei eurem Arbeitgeber. In einigen Fällen können Beschäftigte im Home Office arbeiten, Urlaub nehmen oder Überstunden abbauen.
Wichtig: Diese Entscheidung muss einvernehmlich mit dem Arbeitgeber getroffen werden. Wer beispielsweise ohne Rücksprache selbst bestimmt, von zuhause zu arbeiten, muss arbeitsrechtliche Folgen befürchten.
Grundsätzlich hat jeder Arbeitnehmer das sogenannte Wegerisiko, heißt: Dem Chef kann es zunächst egal sein, warum der Beschäftigte nicht zur Arbeit kommt. Daher solltet ihr erstmal alles versuchen, um rechtzeitig in der Firma zu sein.
Arbeitsrechtler betonen, dass die Bauernproteste seit Tagen angekündigt sind und Arbeitnehmer sich darauf hätten vorbereiten können.
Rechtlich gesehen hätte der Chef also die Möglichkeit, den Lohn zu kürzen, wenn jemand wegen der Proteste nicht zur Arbeit erscheint.
Eine Abmahnung oder gar Kündigung ist in den meisten Fällen nicht zu befürchten - es sei denn, es gab schon häufiger Verspätungen oder unentschuldigtes Fehlen.
Das Wichtigste ist daher die frühzeitige und ehrliche Kommunikation mit dem Arbeitgeber!
Wer offen mit dem Chef spricht, muss in der Regel auch keine Konsequenzen befürchten.
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