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Wetter mit Kai Zorn

Warum der kommende Regen so wichtig für unsere Natur ist

Seit Tagen regnet es fast täglich von der Südpfalz bis nach Köln, auch in den kommenden Wochen ist wohl keine Besserung in Sicht. Warum das allerdings kein Grund zur Traurigkeit, sondern Balsam für die geschundene Natur-Seele ist, erklär RPR1.Wetterexperte Kai Zorn.

Natur hat sehr gelitten

Die vergangenen rund anderthalb Jahre brachten uns meist viel Hochdruck, Sonne und Wärme. Regen und kalte Phasen waren die Ausnahme. „Die Natur hat zwar gelitten wie seit Jahrzehnten nicht und ist total ausgetrocknet, doch der Freizeitwert war enorm hoch. Auch die Jahrgänge beim Wein 2018 und 2019 sind hervorragend. Tja, und nun regnet es – und das seit ein paar Tagen fast jeden Tag“, sagt RPR1.Wetterexperte Kai Zorn. „Viele sind schon genervt…“ Doch ist das wirklich so schlimm?

Dürremonitor zeigt dramatische Lage in vielen Regionen

Zugegeben: Die Trockenheit in 2018 und 2019 war nicht überall von der Südpfalz bis nach Köln dramatisch, wie Zorn erklärt. „Es gab durchaus Ecken, speziell in der Eifel und im Hunsrück, wo es gut geregnet hatte. Mau sieht es hingegen in der Metropol-Region Rhein-Neckar aus, ebenso in Teilen der Pfalz, im Rhein-Main-Gebiet und ganz drastisch nördlich von Bonn, wie man auf dem ‚Dürremonitor‘ deutlich sieht.“

Die Karte zeigt die Dürresituation im Boden in 1,8 Meter Tiefe - je dunkler die Rottöne, desto trockener. Das dunkelste Rot steht für schwere Dürre. In Deutschland betroffen ist fast die gesamte Nordhälfte.

Wir brauchen Regen, Regen, Regen!

Der Regen im August und im September hat der Natur zwar gut getan, doch hat noch nicht ausgereicht. Deshalb ist die Nässe in den kommenden Tagen auch so wichtig. „Der Regen wird die Dürre weiter abschwächen. Allerdings dauert es seine Zeit, bis der gefallene Niederschlag durch die teils noch vertrockneten Erdschichten sickert und die Tiefe von 1,8 Meter erreicht“, so Zorn. Angesichts der Aussichten für die nächsten rund zehn Tage dürfte sich das allerdings auch bald erledigen. „Die Modellberechnungen lauten im konservativsten Falle 10 bis 50 und im offensivsten Falle 30 bis 80 Liter pro Quadratmeter – die niedrigeren Werte haben wir dabei östlich von Mannheim, die höchsten Werte am Nordrand von Eifel und Westerwald.“ Also: Regen frei!

Das RPR1.Kurzwetter:

Samstag: 

Sonne und Wolken, vereinzelte Schauer. 14 bis 20 Grad. Windig. 

Sonntag: 

Erst Sonne, dann von Nordwesten Regen. 14 bis 22 Grad. 

Montag: 

Letzte Schauer, immer freundlicher. Windig, 14 bis 19 Grad. 

Dienstag: 

Stürmisch mit Regen. 15 bis 20 Grad.

Mittwoch: 

Sonne, Wolken, einzelne Schauer. 8 bis 15 Grad. 

Ab hier unsicher:

Tag der Deutschen Einheit: 

Sonne, Wolken, vereinzelte Schauer. 9 bis 15 Grad. 

Freitag: 

Bewölkt, etwas Regen, windig. 8 bis 14 Grad.  

Samstag: 

Windig mit Regen. 10 bis 16 Grad. 

Sonntag: 

Windig mit Regen. 7 bis 13 Grad.