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Rheinland-Pfalz: Westerwald

Mehrere Pferde sterben an gefährlichem Pferdeherpes

Mitten in der Corona-Krise breitet sich im Reitsport ein weiteres Virus aus, das für Pferde lebensgefährlich ist. Bei einem Reitturnier im spanischen Valencia haben sich mehrere Tiere mit einem aggressiven Herpes-Virus infiziert. Elf Pferde sind bereits daran gestorben.

Tödliche Krankheit

Die Zahl der toten Pferde nach Herpes-Infektionen bei einem Reitturnier in Valenica ist weiter gestiegen. Inzwischen sind elf Todesfälle bekannt. Nach Angaben des Weltverbandes FEI musste ein weiteres Tier in einer Klinik der spanischen Stadt eingeschläfert werden. Allein in Valencia sind auf dem Turniergelände und in der Klinik insgesamt sieben Pferde gestorben.

Virus im Westerwald - ein Pferd gestorben

Offenbar handelt es sich bei der Epidemie um das Auftreten einer besonders aggressiven Variante des Herpesvirus. Die Variante EHV-1 ist mittlerweile auch in Deutschland angekommen. Schon zwei Pferde starben hierzulande an der gefährlichen Erkrankung, teilte die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) gegenüber der Deutschen Presse-Agentur mit.

Ein Pferd aus dem Westerwald erlag dem Virus in einer Klinik in Hessen, ein weiteres befindet sich im Westerwald in Quarantäne.

In sieben europäischen Ländern gibt es inzwischen nachgewiesene Fälle der Virus-Variante EHV-1. Dazu gehört neben Spanien, Deutschland, Belgien, Frankreich, Italien, Schweden nun auch die Schweiz.

Turnierverbot verhängt

Um die weitere Ausbreitung zu stoppen, hat der Weltverband zunächst mit der Absage aller internationalen Turniere in Deutschland und neun weiteren Ländern reagiert. Diese Regelung gilt zunächst bis zum 28. März.

Der "Ausbruch ist wahrscheinlich der schlimmste seit vielen Jahrzehnten in Europa", sagte FEI-Generalsekretärin Sabrina Ibáñez. Die Turnier-Absage sei «keine leichte Entscheidung» gewesen, vor allem "nach der durch die Covid-19-Pandemie verursachten größeren Störung".

Teilnehmer*innen einer Turnierserie in Valencia berichten von dramatischen Szenen und der Trauer nach dem Verlust der vertrauten Vierbeiner. "Wir kämpfen hier Schulter an Schulter um unsere Pferde", sagte Hilmar Meyer, der im niedersächsischen Thedinghausen einen Handels- und Ausbildungsstall betreibt und bisher zwei Pferde verloren hat.
Die Situation vor Ort sei "sehr, sehr schlimm".

Herpesvirus-Infektionen sind nach Angaben des nationalen Verbandes FN hierzulande "nicht anzeige- oder
meldepflichtig". Laut FN verursachen die Viren auch "keine auf Menschen übertragbaren Krankheiten".

Darauf sollten Pferdebesitzer achten

Der rheinland-pfälzische Pferdesportverband rät Pferdebesitzer*innen dazu bestimmte Hygieneregeln im Pferdestall einzuhalten. 

  • Tägliche Überprüfung der Gesundheit der Pferde (Fressverhalten, Gesamteindruck).
  • Regelmäßig Fiebermessen, falls es in der Umgebung zu einem Ausbruch kommt.
  • Quarantäne: Tiere mit Symptomen, wie etwa Fieber, Abgeschlagenheit, Husten und Nasenausfluss von anderen Pferden separieren, Tierarzt hinzurufen.
  • Mit erkrankten Pferden oder augenscheinlich gesunden Pferden aus Betrieben, in denen kranke Pferde stehen, nicht zu Turnieren oder anderen Veranstaltungen fahren.
  • Nur eigene Ausrüstung (Eimer, Halfter, Stricke, Decken, usw.) benutzen.
  • Pferde nicht aus gemeinsamen Tränken trinken lassen und nur aus dem eigenen Eimer fressen lassen.

Immer dann, wenn mehrere Pferde aus unterschiedlichen Ställen aufeinandertreffen, steigt der Infektionsdruck. Deshalb sollten neue Pferde, die in einen Stall kommen, zunächst isoliert und der gesamte Bestand genau beobachtet werden.
Auch Menschen können das Virus über Hände, Kleidung und Ausrüstungsgegenstände weitertragen, deshalb sind hier Hygiene und Desinfektion besonders wichtig.

Quelle: dpa,  Pferdesportverband RLP