Eberl reagiert dann auch mal so wie nach dem Auftaktspiel in Cincinnati: «Was haben wir für ein Datum? Und wie lange geht das Transferfenster noch? Bis 1. September. Da fließt noch viel Wasser die Isar runter - oder den Ohio River.»
Was Eberl vor allem tun muss?
Eberl antwortet, das gehört zum Business. Was ihn aber nervt, sind «diese Streichlisten und Verkaufskandidaten, über die sehr viel geschrieben» werde. Da geht es um Spieler wie Kingsley Coman, Minjae Kim, Sacha Boey, Serge Gnabry oder João Palhinha, die gehen könnten. Mit ihren Ablösesummen und den eingesparten Gehältern hätte es Eberl dann als Einkäufer leichter.
Die Nationalspieler Jonathan Tah (Bayer Leverkusen) und Tom Bischof (TSG Hoffenheim) hat er bislang verpflichtet - ablösefrei. Sie sind bei der WM dabei. Gleich drei Abgänge gibt es dafür in der Offensive: Neben Thomas Müller und Leroy Sané wurde das einst gehypte Sturmjuwel Mathys Tel (20) nach einer Leihe fix für rund 35 Millionen nach London an Tottenham Hotspur veräußert.
Ein Rüffel für Kimmich
Auf der Einkaufsseite muss also vorne noch etwas passieren. Das räumte erst Eberl ein und dann auch Sportdirektor Christoph Freund, der sagte: «Unser Ziel ist es, uns da zu verstärken und Qualität dazuzuholen.» Joshua Kimmich äußerte sich - danach - ähnlich, und bekam von Eberl einen Rüffel: «Der Jo ist auf dem Platz - und ich mache es neben dem Platz.»
Auf dem Platz lassen sich auch Transferfragen regeln. Sacha Boey, als Nummer drei unter den rechten Verteidigern eigentlich überzählig, empfahl sich beim 10:0 gegen Auckland City unter anderem als Torschütze. Coman traf sogar zweimal, spielte 45 Minuten stark gegen einen Gegner, der freilich kein Maßstab war.
Der Franzose ist seit 2015 im Verein. Sein Vertrag läuft noch zwei Jahre. Der 29-Jährige ist aber verletzungsanfällig. Eberl und Trainer Vincent Kompany warben trotzdem auffällig für Coman, als sie über diesen Verkaufskandidaten sprachen. «King bringt seine Leistung. Er ist ein außergewöhnlicher Spieler, der letztes Jahr eine sehr gute Runde gespielt hat, wie ich finde. Und er ist gesund geblieben, das ist beim King das Allerwichtigste», sagte der Sportvorstand.