Rassismus-Skandal in Italien.
Mauro Scrobogna/LaPresse via ZUMA Press/dpa
Rassismus-Skandal in Italien.
Rassismus

Wandmalerei für Gold-Volleyballerin rassistisch beschmiert

Nach dem Olympia-Sieg in Paris widmet eine Street-Art-Künstlerin Paola Egonu eine Wandmalerei in Rom. Nur wenige Stunden später wird sie rassistisch beschmiert. Die Empörung ist groß.

Eine der italienischen Star-Volleyballerin Paola Egonu gewidmete Wandmalerei in Rom ist von Unbekannten rassistisch beschmiert worden. Das Werk der Street-Art-Künstlerin Laika wurde nach Angaben der Behörden in der vergangenen Nacht verunstaltet. Es zeigte die schwarze Volleyballspielerin, die mit der italienischen Nationalmannschaft bei den Olympischen Spielen in Paris Gold holte. Egonus Haut wurde mit rosa Farbe übermalt.

Ursprünglich war die 25-Jährige auf der Wandmalerei, die erst am Montag vor dem Sitz des Nationalen Olympischen Komitees in Italien (Coni) angebracht worden war, während des Aufschlags zu sehen. Neben ihr sind die Farben der italienischen Flagge sowie der Schriftzug «Italianità» (zu Deutsch etwa: «Italienertum» oder «Italienischkeit») gemalt. Egonu selbst trägt das Trikot der Nationalmannschaft sowie die kurz vorher gewonnene Goldmedaille.

Egonu wurde in Norditalien als Tochter zweier nigerianischer Einwanderer geboren und ist seit 2014 italienische Staatsbürgerin. Sie war bereits mehrfach Opfer von Rassismus geworden. Erst kürzlich sorgte eine Passage aus dem Skandal-Buch des italienischen Ex-Armeegenerals und Europa-Abgeordneten Roberto Vannacci für große Empörung. Dort schreibt er, dass Egonus «körperliche Merkmale» nicht die «Italianità» repräsentierten. Der Schriftzug unter dem Wandbild ist nach Angaben von Laika eine Anspielung auf Vannacci.

Empörung beim Bürgermeister

Mehrere Politiker zeigten sich empört. Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri bezeichnete die Schmiererei als eine «Schande, eine üble Beleidigung für eine große Italienerin, die die Farben unseres Landes an die Weltspitze gebracht hat». Es sei traurig zu sehen, dass es im Jahr 2024 immer noch Rassisten gebe, die in ihrer eigenen Ignoranz gefangen sind. Italiens Sportminister Andrea Abodi sprach Egonu seine Solidarität aus.

© dpa-infocom, dpa:240813-930-202406/1
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