Rani Khedira (r) und seine Unioner mussten sich Toni Kroos und Real Madrid geschlagen geben.
Soeren Stache/dpa
Rani Khedira (r) und seine Unioner mussten sich Toni Kroos und Real Madrid geschlagen geben.
Champions League

Union verliert gegen Real - Überwintern in Europa verpasst

Letztes Heimspiel in der Königsklasse gegen Real Madrid. Es ist Feiertag für Union Berlin, aber ohne Happy End. Die Sensation ist greifbar, bleibt aber aus. Die Berliner sind raus aus dem Europacup.

Vor einer erneut beeindruckenden Kulisse im Olympiastadion hat der 1. FC Union Berlin die Sensation gegen den Weltclub Real Madrid verpasst und sein Europapokal-Abenteuer beendet. Die Köpenicker unterlagen dem Rekordchampion aus Spanien am letzten Spieltag der Gruppenphase in der ausverkauften Arena nach großem Kampf 2:3 (1:0).

Nur mit einem Sieg hätten die Berliner noch auf Rang drei der Gruppe C springen können, mit dem das Team nach der Winterpause in die Europa League gerutscht wäre.

Vor 73.420 Zuschauern und Zuschauerinnen hielt Unions Torwart Frederik Rönnow einen Handelfmeter von Luka Modric (45. Minute). Im Gegenzug brachte Kevin Volland Union in Führung (45.+1). Der ehemalige Bundesliga-Stürmer Joselu traf nach der Pause doppelt (61. und 72.). Alex Kral glich für die Berliner aus (85.), ehe Dani Ceballos (89.) doch noch für den Sieg der Gäste sorgte.

Die Eisernen, die erst am Samstag gegen Mönchengladbach eine Serie von 16 Spielen ohne Sieg beendet hatten, müssen nun hoffen, dass die Niederlage keinen Dämpfer im Abstiegskampf der Bundesliga nach sich zieht. Noch vor Weihnachten stehen wegweisende Spiele an: Am Samstag in Bochum (15.30 Uhr/Sky) und am Mittwoch darauf gegen Köln (18.30 Uhr/Sky).

Ancelotti rotiert auf fünf Positionen

Die Madrilenen, bei denen Toni Kroos und Antonio Rüdiger zunächst auf der Bank saßen, standen schon vor der Partie als Gruppensieger fest und gewannen erstmals seit 2014 wieder alle Gruppenspiele.

Auch aus ihrem letzten Königsklassenspiel machten die Köpenicker einen Feiertag. Am Nachmittag kamen mehr als 20.000 Fans ins Stadion An der Alten Försterei, um die U19 in der Youth League gegen die Real-Jugend (0:2) anzufeuern. Auch zum dritten Heimspiel der Profis im eigentlich ungeliebten Olympiastadion kamen mehr als 70.000 Anhänger.

Real-Trainer Carlo Ancelotti rotierte auf insgesamt fünf Positionen. Bei Union musste Trainer Nenad Bjelica auf den Matchwinner aus dem Gladbach-Spiel, Benedict Hollerbach, verzichten, der im Sommer nicht für die Champions League nominiert wurde.

«Wir werden mutig spielen, wir werden frech spielen», sagte Union-Trainer Bjelica vor dem Anpfiff bei DAZN. Nach nur 51 Sekunden hätte Kevin Behrens die Berliner in Führung schießen müssen. Ein Querschläger von Modric nach Union-Druck landete über Umwege beim Stürmer, der aber aus kurzer Distanz an Kepa scheiterte.

Union bemüht, Real offensiv immer wieder gefährlich

Die Eisernen blieben bemüht und Madrid in der Abwehr mit einigen Unsicherheiten. Aber immer, wenn Real offensiv das Tempo etwas anzog, wurde es gefährlich. Besonders der Ex-Dortmunder Jude Bellingham sorgte zwischen den Linien immer wieder für Gefahr. Rönnow parierte einen Schuss des Engländers aus knapp fünf Metern (10.). Ein Kopfball von Joselu streifte die Latte (16.).

So schien es eine erwartbare Entwicklung, als Diogo Leite den Ball kurz vor der Pause im Strafraum mit der Hand spielte. Doch Modrics schwach geschossenen Elfmeter wehrte Rönnow mit den Füßen ab. Im Gegenzug rutschte David Alaba der Ball bei einer Kläraktion über den Fuß. Volland setzte sich durch und schob unter riesigem Jubel ein. Der 31-Jährige traf im dritten Spiel in Folge.

Zur zweiten Halbzeit brachte Ancelotti Kroos ins Spiel. Die Spanier wurden zielstrebiger. Rönnow wehrte einen Kopfball von Rodrygo mit einem überragenden Reflex ab (55.). Kurz darauf konnte er gegen Joselu nichts ausrichten. Nach einem Ballverlust der Berliner konterte Real über Modric. Wieder war der gebürtige Stuttgarter Joselu der Torschütze per Kopf, ehe Kral mit einem Flachschuss traf. Doch es reichte nicht zum ersten Sieg der Eisernen in der Königsklasse.

Von David Langenbein und Jens Marx, dpa
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