Starke Bayern-Reaktion mit Coman-Tor: «Top aufgetreten»
Die Bayern treten drei Tage nach der 1:5-Watschn in Frankfurt in der Champions League wieder als Topteam auf. Der Sieg bei Manchester United rundet eine sehr souveräne Gruppenphase ab.
Die Bayern treten drei Tage nach der 1:5-Watschn in Frankfurt in der Champions League wieder als Topteam auf. Der Sieg bei Manchester United rundet eine sehr souveräne Gruppenphase ab.
Diese Reaktion war Bayern-like - und dafür erhielten Torschütze Kingsley Coman und seine abgekämpften Teamkollegen den dankbaren Applaus ihrer mitgereisten Fans.
Auf der großen Bühne Champions League haben sich die Münchner Fußball-Stars drei Tage nach der heftigen 1:5-Abreibung in Frankfurt beim 1:0 (0:0) im europäischen Klassiker gegen Manchester United als Topteam rehabilitiert.
«Die Basics haben wir heute richtig gemacht», kommentierte Kapitän Manuel Neuer bei Prime Video: «Wir waren alle sehr sauer. Wir haben heute alles gegeben und darum auch gewonnen. In der Champions League sind wir top aufgetreten. Wir können alles erreichen. Wir können eine Mannschaft sein, die um den Titel mitspielt», sagte der 37 Jahre alte Torwart mit Blick in die Zukunft.
Kane mit Assist, aber ohne Abschlussglück
Beim Siegtreffer des später angeschlagen ausgewechselten Coman in der 70. Minute war auch Harry Kane in seiner englischen Heimat als Vorlagengeber entscheidend beteiligt. Der 30 Jahre alte Engländer hatte selbst kein Abschlussglück. Ein Kopfball von ihm strich am Tor vorbei (83.). «Wir wussten, wir mussten hier mehr Feuer und Leidenschaft zeigen», kommentierte Kane nach dem Spiel.
Als ungeschlagener Gruppensieger zog Thomas Tuchels Mannschaft nach fünf Siegen und einem Unentschieden in die K.o.-Phase ein, während die ruhmreichen Red Devils vor 73.073 Zuschauern im Old Trafford als Tabellenletzter sogar das komplette Aus in Europa erlebten.
Für die Bayern wird es dagegen am kommenden Montag wieder spannend. Dann werden die Achtelfinal-Paarungen ausgelost. Klar ist, dass die Münchner auf einen Gruppenzweiten treffen werden, womit ein frühes K.o.-Duell mit Fußball-Schwergewichten wie Titelverteidiger Manchester City oder Real Madrid ausgeschlossen ist. Auch Borussia Dortmund oder RB Leipzig scheiden als Gegner aus. Die Hinspiele werden im Februar ausgetragen.
Musiala wieder in der Bayern-Startelf
Tuchels personelle Antwort auf die Fünf-Tore-Abreibung von Frankfurt hieß Jamal Musiala. Der Nationalspieler stand beim Königsklassen-Klassiker im Old Trafford erstmals nach seiner Oberschenkelverletzung wieder in der Startelf und war die einzige Veränderung im Vergleich zum vergangenen Wochenende. «Die Mannschaft ist gefragt, wir müssen Persönlichkeit und Qualität zeigen», sagte Tuchel vor dem Anpfiff.
Der Trainer bekam, was er forderte. Einstellung, Körpersprache, Konzentration - die Bayern präsentierten sich hellwach, kontrollierten das Geschehen auf dem Platz. Musiala sorgte 66 Minuten lang für Schwung, ehe ihn Thomas Müller ablöste. Kane arbeitete bei seinem ersten Spiel als Bayern-Profi in seiner Heimat fleißig fürs Team - auch defensiv. Im Strafraum trat der 30-Jährige anders als beim wilden 4:3 im Hinspiel nicht als Torschütze in Erscheinung. Ein Distanzschuss war lange Kanes Ausbeute (10.). Nach einer feinen Flanke von Coman traf Leroy Sané bei der größten Möglichkeit volley den Ball nicht richtig (32.).
700. Pflichtspiel auf Vereinsebene für Neuer
Und United? Die Red Devils, die unbedingt gewinnen mussten, fanden zunächst nach vorne kaum statt. Dazu verletzte sich Abwehr-Ass Harry Maguire offenbar an der Leiste und musste nach 40 Minuten ausgewechselt werden, was defensiv eine Schwächung bedeutete.
Nach der Pause erhöhten die Gastgeber zunächst die Intensität nach vorne. Doch Bayern-Torwart Manuel Neuer konnte sich in seinem 700. Pflichtspiel auf Vereinsebene auf seine Vorderleute diesmal verlassen. Dayot Upamecano und Minjae Kim verteidigten mit hohem Einsatz. Und vorne stach Müller als Joker. Der 34-Jährige bediente Kane, nach dessen Steckpass in die Tiefe Coman freistehend vor Torwart André Onana eiskalt vollendete.
Von Philip Dethlefs und Klaus Bergmann, dpa
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