Sinner erreicht Finale trotz Sturz - Draper übergibt sich
Jannik Sinner gewinnt das erste US-Open-Halbfinale mit reichlich Drama. Dem großen Außenseiter Jack Draper geht es dabei gar nicht gut.
Jannik Sinner gewinnt das erste US-Open-Halbfinale mit reichlich Drama. Dem großen Außenseiter Jack Draper geht es dabei gar nicht gut.
Topfavorit Jannik Sinner hat in einem Halbfinale mit reichlich Drama erstmals das Endspiel bei den US Open erreicht. Der italienische Tennis-Weltranglistenerste stürzte beim 7:5, 7:6 (7:3), 6:2 gegen Außenseiter Jack Draper auf sein linkes Handgelenk und musste behandelt werden. Sein britischer Gegner übergab sich während der Partie mehrfach auf dem Platz und sprach hinterher über Ängste in so großen Spielen.
«Ich war etwas nervöser heute», sagte Draper. «Ich bin ein ängstlicher Mensch. Wenn alles zusammenkommt, fühle ich etwas Übelkeit auf dem Platz und fühle mich schlecht, wenn es eng wird.» Sinner fühlte mit dem 22-Jährigen: «Jack und ich kennen uns sehr gut, wir sind gute Freunde. Es war ein sehr physisches Match», sagte der Südtiroler. «Halbfinals bei einem Grand Slam sind etwas anderes. Du spürst sehr viel Anspannung.»
Sinner will zweiten Grand-Slam-Titel
Der 23-Jährige darf nach dem Australian-Open-Sieg im Januar nun auf seinen zweiten Grand-Slam-Titel hoffen. Im Finale trifft Sinner auf den Sieger des amerikanischen Duells zwischen Alexander Zverevs Bezwinger Taylor Fritz und Frances Tiafoe. Sinner steht nach zwei positiven Doping-Tests im Frühjahr und dem Freispruch kurz vor dem Turnier unter besonderer Beobachtung.
Draper hielt im größten Spiel seiner Karriere phasenweise gut mit, spielte aber zu inkonstant. Insgesamt unterliefen dem Weltranglisten-25. allein zehn Doppelfehler. Vor dieser Partie hatte er im Turnierverlauf noch keinen einzigen Satz abgegeben.
Draper sucht nach Kühlung
Im zweiten Satz ging es dem 22-Jährigen augenscheinlich schlecht, er übergab sich mehrere Male und machte anschließend jeweils mit einem Handtuch den Platz sauber. Er versuchte bei schwülen Bedingungen, sich bei Seitenwechseln mit Eis-Handtüchern um den Hals und an den Oberschenkeln sowie kalter Luft aus einem Schlauch Kühlung zu verschaffen.
Auch Sinner hatte Probleme. Beim Zurücklaufen beim Stand von 4:4 im zweiten Satz fiel er auf sein linkes Handgelenk und musste wie Draper auf der Bank behandelt werden. Dadurch sei das Handgelenk wieder lockerer geworden, sagte Sinner. «Wir müssen schauen, wie es morgen ist, wenn es kälter ist. Es wird anders sein. Hoffentlich gibt es nichts, worüber ich mich sorgen muss.» Im dritten Durchgang gewann er die letzten vier Spiele in Serie und verwandelte nach 3:03 Stunden seinen ersten Matchball.
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