Will nicht deutscher Rodel-Bundestrainer werden: Georg Hackl.
Marius Becker/dpa
Will nicht deutscher Rodel-Bundestrainer werden: Georg Hackl.
Rodeln

Rodel-Bundestrainer? Georg Hackl sagt «nein»

Vom Namen her wäre Georg Hackl eigentlich der logische Nachfolger von Bundestrainer Norbert Loch. Die Rodel-Legende aus Berchtesgaden hat da eine eigene Meinung.

Rodel-Legende Georg Hackl will nicht Bundestrainer werden. «Nein, zum Cheftrainer bin ich weniger geeignet», sagt der dreimalige Olympiasieger der Deutschen Presse-Agentur.

Seit dem 1. Mai 2022 ist der 57-Jährige als Trainer für Fahr- und Schlittentechnik beim österreichischen Rodelverband unter Vertrag. Dieser läuft bis nach den Olympischen Winterspielen 2026. «Was ich danach mache, steht noch nicht fest. Österreich hat mir Interesse für darüber hinaus signalisiert», so Hackl. 

Hackl wäre idealer Nachfolger

Doch zunächst will der Berchtesgadener bei der Weltmeisterschaft von Freitag bis Sonntag im sächsischen Altenberg seinem Ruf als Deutschland-Schreck wieder einmal gerecht werden. Österreichs Rodel-Nationalmannschaft profitiert von Hackls Expertise und bestimmt inzwischen wieder die Weltspitze mit.

Auch Rennrodel-Bundestrainer Norbert Loch, dessen Vertrag beim deutschen Verband ebenfalls bis 2026 läuft, hat sich noch nicht so richtig festgelegt, was nach Olympia wird. «Ich werde die Frage im Moment nicht zu 100 Prozent beantworten», sagt der 61-Jährige der dpa. Es sei zwar nicht schwierig, sich zu motivieren, aber es werde «schon langsam schwieriger, so viel unterwegs zu sein».

Eigentlich wäre Hackl vom Namen her also der ideale Loch-Nachfolger. «Man muss als Cheftrainer viele organisatorische Aufgaben erledigen. Und man muss als Bundestrainer fortschrittlich mit den neusten Kommunikations- und IT-Techniken umgehen können», beschreibt Hackl Teile des Anforderungsprofils, das er nach eigener Auffassung nicht hat. Lachend sagt er: «Ich bin froh, wenn es in diesem Leben für mich reicht, mein Smartphone bedienen zu können.»

Stärken in anderen Bereichen

Hackl sieht für sich gute Gründe, kein Bundestrainer werden zu wollen. «Ich gehe auf das Ende meiner beruflichen Laufbahn zu. Dann mache ich die letzten Jahre lieber das, was ich am besten kann, was mir Spaß macht und worin meine Leidenschaft liegt», betont er. Seine Stärken sieht er in anderen Bereichen. «Im Rodelsport gibt es nicht so viele Experten. Ich habe mir in meinem Leben bestimmte Fähigkeiten und Fertigkeiten erworben, mit denen ich die Athleten sehr gut vorwärtsbringen und unterstützen kann», sagt der frühere Ausnahmeathlet.

«Ich fahre seit 40 Jahren jeden Winter mit dem Rodelsport durch die Welt, reise von einem Hotel zum anderen, habe im Winter kaum Freizeit. Das Privatleben leidet im Winterhalbjahr sehr», sagt Hackl, der sich jedoch auch nach den Winterspielen in Mailand und Cortina d'Ampezzo nicht vollkommen aus dem Rodelsport zurückziehen will. Er werde «nach Olympia definitiv kürzertreten. Aber ich kann mir durchaus vorstellen, dass ich in anderer Form Aufgaben übernehme. Diese Entscheidung werde ich aber zu gegebener Zeit fällen.»

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