Die deutschen Handballerinnen haben die WM auf dem sechsten Platz beendet.
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Die deutschen Handballerinnen haben die WM auf dem sechsten Platz beendet.
Nur Platz sechs

Pleite für Handballerinnen zum WM-Abschluss

Die deutschen Handballerinnen kassieren im letzten WM-Spiel eine klare Niederlage, die das insgesamt gute Turnierergebnis etwas schmälert. Das nächste Ziel ist das Olympia-Ticket.

Deutschlands Handballerinnen verabschiedeten sich nach dem enttäuschenden WM-Abschluss frustriert in den Weihnachtsurlaub.

Das Team von Bundestrainer Markus Gaugisch lieferte bei seinem letzten Turnier-Auftritt in Herning eine schwache Leistung ab und beendete die Weltmeisterschaft nach dem 26:30 (7:16) gegen die Niederlande auf Platz sechs.

Das beste WM-Ergebnis seit dem Bronze-Gewinn vor 16 Jahren war zunächst nur ein schwacher Trost. «Für uns ist es gerade hart, alle sind leer. Die Niederlage ist ernüchternd und tut weh», sagte Gaugisch. «Wir haben es individuell und als Mannschaft nicht geschafft, heute zu bestehen.»

Beste Werferinnen vor rund 2000 Zuschauern waren Linksaußen Antje Döll mit sieben Toren und Co-Kapitänin Alina Grijseels (6). «Das Ergebnis schmeichelt uns. Das war nicht das, was wir uns vorgenommen haben», sagte Döll. «Natürlich sind wir jetzt enttäuscht und gefrustet. Insgesamt müssen wir aber nicht unzufrieden sein.»

Paris-Ticket im Blick

Der Fokus richtet sich nun auf die im Frühjahr anstehende Olympia-Qualifikation. Dabei trifft die DHB-Auswahl auf Montenegro, Slowenien und Paraguay. Die ersten Zwei des Turniers lösen das Ticket für die Sommerspiele in Paris. «Wir sind voller Hoffnung, erstmals nach 2008 wieder dabei zu sein», sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer.

Dem Team stellte er vor dem Anpfiff der Partie um Platz 5 ein ordentliches WM-Zeugnis aus. «Wir haben einen Schritt nach vorn gemacht. Als Kollektiv ist die Mannschaft in ihrer Durchschnittsleistung deutlich nach oben gerutscht», bilanzierte Kromer. Das konnte die DHB-Auswahl zum Abschluss gegen die Niederlande jedoch nicht bestätigen.

Wie schon bei der krachenden 20:27-Niederlage im Viertelfinale gegen Schweden, als das erste Tor erst nach 14 Minuten gelang, verschlief das deutsche Team die Anfangsphase. Dieses Mal dauerte es zwölfeinhalb Minuten, ehe Grijseels per Siebenmeter zum 1:6 für das erste Erfolgserlebnis sorgte. «Wir müssen uns hinterfragen, warum wir gegen Schweden und die Niederlande so schlecht gespielt haben. Das darf uns nicht passieren, wenn wir irgendwann unter die Top-4-Nationen kommen wollen», sagte die Rückraumspielerin.

Besser wurde das Angriffsspiel der DHB-Auswahl auch danach nicht. Vielmehr folgte Mitte der ersten Halbzeit der nächste Schockmoment, als sich Rückraumspielerin Viola Leuchter ohne gegnerische Einwirkung verletzte und mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Parkett humpelte. Die 19-Jährige wurde zur eingehenden Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht. «Wir sind sehr traurig über die Verletzung», sagte Gaugisch.

Mittel an diesem Tag limitiert

Der Ausfall schwächte die ohnehin verunsicherte deutsche Auswahl zusätzlich. Nach 22 Minuten betrug der Rückstand beim 4:12 erstmals acht Tore. Vorn scheiterten die Gaugisch-Schützlinge immer wieder an der starken niederländischen Torhüterin Yara Ten Holte, hinten boten sie dem Gegner zu viele Lücken. Zur Pause war die Partie bereits entschieden.

Zwar gab das DHB-Team trotz der aussichtslosen Lage nie auf. Doch auch nach dem Wechsel blieb es eine einseitige Angelegenheit. Phasenweise lag Deutschland sogar mit elf Toren zurück. Gaugisch versuchte seine Spielerinnen an der Seitenlinie immer wieder zu motivieren, doch die Mittel waren an diesem Tag limitiert.

«Das lief ganz anders, als ich es erwartet hatte. Ich bin davon ausgegangen, dass wir uns noch einmal zerreißen und ein Spiel auf Augenhöhe abliefern», räumte Co-Kapitänin Emily Bölk selbstkritisch ein. Erst als die Oranje-Auswahl im Vorgefühl des sicheren Sieges die Zügel in der Schlussphase schleifen ließ, konnte das deutsche Team das Ergebnis etwas freundlicher gestalten.

Von Eric Dobias, dpa
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