Die Washington Capitals haben sich bereits für die Playoffs qualifiziert, darum muss sich Owetschkin also nicht sorgen. Aber so sehr der anstehende Rekord die Welt um ihn herum beschäftigt - der Angreifer ist ehrgeizig und denkt ans große Ganze der Saison. «Es ist gut, dass das jetzt passiert und nicht in den Playoffs. Aber wir müssen das abschütteln und einen Weg finden, Spiele zu gewinnen.» Noch einmal den großen Pokal nach oben reißen, das wäre seiner sportlichen Karriere würdig.
Die ganze Saison über huldigen ihm Konkurrenten und Kollegen
Schon seit Wochen huldigen ihm US-Medien und Mitspieler. Die Gretzky-Marke ist zum Greifen nah und Anlass für viele Lobeshymnen auf den grauhaarigen Russen. Dass sich der zweimalige Familienvater Owetschkin nie von Russlands Präsident Wladimir Putin distanziert und den Angriffskrieg auf die Ukraine nie verurteilt hat, ist dabei meist der einzige - wenn auch große - Kritikpunkt an Owetschkin.
Ansonsten aber erzählt jeder, der die Gelegenheit dazu bekommt, wie nett und spendabel der Star ist. «Sehr, sehr großzügig mit seiner Zeit, mit seinem Geld - er macht auch unbequeme Sachen für Leute», sagte Teamkollege Dylan Strome zuletzt.
Owetschkin wird in Russland als Held verehrt
Der gebürtige Moskauer ist einer der prominentesten Sportler in Russland. Im Eishockey stellen ihn die russischen Experten auf eine Stufe mit dem legendären Waleri Charlamow. «Jedes Match der Capitals ist Teil der Großen Aufholjagd Alexander Owetschkins auf Wayne Gretzky», schrieb der russische Sport-Express. Die Heldenverehrung in den Medien hat nicht nur sportliche, sondern auch politische Gründe. Wegen seiner offen zur Schau getragenen Sympathie für Kremlchef Putin gilt Owetschkin in Moskau als «Unser Mann in Amerika».
2017 hatte er das «Putin Team» gegründet, das die Wiederwahl des russischen Präsidenten ein Jahr später unterstützte. Der Bewegung schlossen sich nach Owetschkins Vorbild weitere prominente Sportler an. Zwar rief Owetschkin nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zaghaft zum Frieden auf. Kritik an Putin übte er aber nicht. Bis heute hängt ein gemeinsames Bild mit dem Kremlchef als Avatar auf dem Instagram-Account Owetschkins.