Olympia-Zweite Ehlers/Wickler ohne EM-Titel
Mit dem deutschen Doppelerfolg bei der Beach-Volleyball-EM wird es nichts. Svenja Müller und Cinja Tillmann holen den Titel. Doch den Olympia-Zweiten Nils Ehlers und Clemens Wickler geht die Luft aus.
Mit dem deutschen Doppelerfolg bei der Beach-Volleyball-EM wird es nichts. Svenja Müller und Cinja Tillmann holen den Titel. Doch den Olympia-Zweiten Nils Ehlers und Clemens Wickler geht die Luft aus.
Am Ende fehlte die Kraft. In ihrem zweiten Finale binnen etwas mehr als einer Woche haben die Beach-Volleyballer Nils Ehlers und Clemens Wickler erneut einen großen Triumph verpasst. Einen Tag nach dem Finalerfolg durch Svenja Müller und Cinja Tillmann mussten die Olympia-Zweiten in Den Haag im Endspiel ein 21:17, 20:22, 5:15 gegen die Letten Martins Plavins und Kristians Fokerots hinnehmen. Der erhoffte deutsche Doppel-Erfolg fiel aus. «Es ist immer bitter, wenn man das letzte Spiel verliert», sagte Wickler.
Damit müssen die deutschen Männer weiter auf den ersten EM-Titel seit 2012 warten. Damals hatten die Olympiasieger Julius Brink und Jonas Reckermann in Scheveningen triumphiert.
Ehlers und Wickler hatten erst acht Tage zuvor das Finale bei den Olympischen Spielen in Paris gegen David Åhman/Jonatan Hellvig verloren. «Momentan ist das ein bisschen wie ein Déjà-vu von letzter Woche», sagte Wickler.
Terminstress auf sich genommen
Vor der EM hätten sie in jedem Fall eine Medaille genommen. «Die hat auf jeden Fall noch gefehlt in der Sammlung», sagte er. Morgen werde er sicher «super happy» sein. Allerdings sei jetzt noch die Enttäuschung da, «weil es eine Riesenchance war, mit dem EM-Titel nach Hause zu fahren». Es seien letztlich zwei Super-Wochen für sie gewesen. «Darauf können wir mega stolz sein.»
Anders als die schwedischen Olympiasieger und die Olympia-Dritten Anders Mol und Christian Sørum aus Norwegen nahmen die beiden Deutschen den Terminstress auf sich und spielten unmittelbar nach Olympia bei der kontinentalen Meisterschaft.
Dass Ehlers und Wickler nicht unendlich Energie haben, hatte sich schon in der Vorschlussrunde in den Niederlanden knapp fünf Stunden vor dem Finale angedeutet. Im Halbfinale hatten der 30-jährige Ehlers und sein ein Jahr jüngerer Partner Wickler in einem hart umkämpften Spiel die Italiener Samuele Cottava und Paolo Nicolai mit 18:21, 21:17, 16:14 ausgeschaltet. Cottava und Nicolai verloren später das Spiel um Platz drei gegen die Niederländer Steven van de Velde und Matthew Immers.
Svenja Müller und Cinja Tillmann feiern EM-Titel
Anders Svenja Müller und Cinja Tillmann. Am Abend zuvor hatte das wie Ehlers und Wickler in Hamburg trainierende Duo ihren größten Erfolg nach Platz drei bei der WM 2022 gefeiert und für den ersten deutschen EM-Erfolg bei den Frauen seit Nadja Glenzke und Julia Großner vor sieben Jahren im lettischen Jurmala gesorgt. Im Finale ließen sie den Italienerinnen Valentina Gottardi und Marta Menegatti mit 21:17, 21:18 keine Chance.
«Es ist großartig, ich könnte nicht glücklicher sein», sagte die 23-jährige Svenja Müller nach dem Endspiel-Sieg. «Wir haben unser Ding durchgezogen, Punkt für Punkt gespielt.» Die zehn Jahre ältere Cinja Tillmann lobte ihre junge Teamkollegin, mit der sie seit 2020 zusammen arbeitet. «Ich finde es unfassbar, wie Svenja in ihren jungen Jahren die großen Turniere spielt und dem Druck so gut standhält», sagte sie.
In Hamburg geht es gleich weiter
Nur einen Satz gab das derzeit beste deutsche Frauen-Duo während des EM-Turniers ab. Zudem gelang ihnen auch die erfolgreiche Revanche für ihr Achtelfinal-Aus bei den Olympischen Spielen vor knapp zwei Wochen: Im EM-Viertelfinale besiegten sie die zweimaligen Europameisterinnen Tina Graudina und Anastaija Samoilova mit 18:21, 21:13, 15:13. In Paris hatten noch die Lettinnen gejubelt.
Viel Zeit zum Ausruhen bleibt den beiden deutschen Teams nicht. Von Donnerstag an findet in Hamburg das Elite-Turnier der Beach Pro Tour statt. Eine Woche später werden die deutschen Meisterschaften am Timmendorfer Strand ausgespielt. Dann sind Ehlers/Wickler und Müller/Tilmann erneut besonders gefordert: jeweils als Titelverteidiger.
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