«Geschichte steht auf dem Spiel»: Wissenswertes zu Wimbledon
Es ist ein Traumfinale: Novak Djokovic spielt am Sonntag im Wimbledon-Endspiel gegen Carlos Alcaraz. Ein Überblick.
Es ist ein Traumfinale: Novak Djokovic spielt am Sonntag im Wimbledon-Endspiel gegen Carlos Alcaraz. Ein Überblick.
Novak Djokovic gegen Carlos Alcaraz. Der Rekord-Grand-Slam-Turniersieger (37) gegen die einst jüngste Nummer eins der Tennis-Geschichte (21). Die Nummer zwei gegen die Nummer drei der Welt. Im Wimbledon-Finale am Sonntag (15.00 Uhr/Prime) wiederholt sich das Aufeinandertreffen aus dem vergangenen Jahr. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Welche Duelle zwischen Djokovic und Alcaraz gab es schon?
Im hochklassigen Wimbledon-Finale im Vorjahr setzte sich Alcaraz in fünf Sätzen durch und beendete die Super-Serie von Djokovic von zuvor 34 Siegen. Insgesamt trafen die beiden fünfmal aufeinander, dreimal siegte Djokovic. Das Wimbledon-Finale 2023 ist das bisher einzige Duell auf Rasen. Die andere Begegnung auf Grand-Slam-Ebene entschied Djokovic 2023 bei den French Open auf Sand für sich. Alcaraz hielt damals in Paris nur zwei Sätze mit, war danach körperlich stark angeschlagen und am Ende chancenlos.
Welche Rolle spielt das Knie des Jokers?
Die Knieverletzung von den French Open hatte einen Wimbledon-Start von Djokovic unwahrscheinlich erscheinen lassen. Gut fünf Wochen ist es her, dass er sich einem Eingriff unterzog. Doch die Zeit reichte, das Knie hielt den Belastungen stand. Es sei «surreal», nun zum zehnten Mal im Wimbledon-Finale zu stehen, gestand der Serbe. In einer bisher für ihn enttäuschenden Saison erreicht er ausgerechnet kurz nach seiner Meniskusverletzung, die er bei den French Open erlitt, sein erstes Endspiel in diesem Jahr.
Was spricht für Djokovic?
Die Erfahrung. Es wird sein 37. Grand-Slam-Finale - nur einer der vielen Rekorde, die er hält. Zudem hat er sich von Runde zu Runde gesteigert. Der serbische Tennisstar sparte unter der Woche Kräfte, weil sein Viertelfinale wegen der Verletzung von Alex de Minaur ausfiel.
Seine Chancen, seine Grand-Slam-Sammlung zu erweitern, dürften in Zukunft weniger werden. Die Motivation besonders groß. Mit dem achten Wimbledon-Triumph kann er mit Roger Federer gleichziehen. Mit dem 25. Grand-Slam-Titel kann er sich den Allzeit-Rekord vor der Australierin Margaret Court sichern und auch die Rekordhalterin bei den Damen hinter sich lassen. «Geschichte steht auf dem Spiel», sagte Djokovic.
Was spricht für Alcaraz?
In seinen drei Grand-Slam-Endspielen ist der Spanier noch unbesiegt. Er scheint für die ganz großen Momente des Sports gemacht. Vor seinem Wimbledon-Coup vor einem Jahr krönte er sich 2022 zum US-Open-Sieger. Bei den French Open vor einem Monat verhinderte er den ersten Grand-Slam-Titel von Alexander Zverev.
In Wimbledon fand er immer eine Lösung, auch wenn es mal nicht so lief. «Carlos ist anders als viele Spieler. Wir haben alle ein wenig unsere Vorlieben, einer bevorzugt die Defensive, einer bevorzugt den Gegenangriff, einer ist lieber super aggressiv. Er kann alles», erklärte der unterlegene Halbfinalist Daniil Medwedew.
Was sagt Djokovic?
«Er ist verdient einer der großartigsten 21-Jährigen, den wir jemals gesehen haben in diesem Sport. Wir werden von ihm viel in der Zukunft sehen, keine Frage. Er wird viele weitere Grand Slams gewinnen», rühmte Djokovic seinen Kontrahenten: «Aber in der Zukunft, wenn ich in etwa 15 Jahren aufhöre - ich scherze, ich scherze», sagte der 37-Jährige mit einem Lachen.
Was sagt Alcaraz?
«Ich weiß, was ich zu tun habe. Ich bin sicher, er weiß, was er tun muss, um mich zu schlagen. Es wird ein wirklich interessantes Spiel werden», sagte der 21-Jährige. «Aber ich bin bereit, diese Herausforderung anzunehmen, und ich bin bereit, es gut zu machen.»
Wie sieht die Weltrangliste aus?
Die Weltrangliste bleibt nach Wimbledon an der Spitze unverändert, egal, wie das Finale ausgeht. Der Italiener Jannik Sinner, im Viertelfinale angeschlagen ausgeschieden, bleibt die Nummer eins. Djokovic und Alcaraz belegen die Plätze zwei und drei vor dem Hamburger Zverev auf Position vier.
Kristina Puck, dpa
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