«Er ist ein Phänomen»: Boll gewinnt Turnier mit 42
Lange war er verletzt. In der Weltrangliste fiel er bis auf Platz 182 zurück. Doch bei seinem Turniersieg in Katar schlägt Timo Boll noch einmal Weltklasse-Spieler, die etwa halb so alt sind wie er.
Lange war er verletzt. In der Weltrangliste fiel er bis auf Platz 182 zurück. Doch bei seinem Turniersieg in Katar schlägt Timo Boll noch einmal Weltklasse-Spieler, die etwa halb so alt sind wie er.
Mit 42 Jahren hat sich der deutsche Tischtennis-Star Timo Boll noch einmal in der Weltspitze zurückgemeldet - und das nur ein Jahr nach einer langwierigen Schulterverletzung. Der Rekord-Europameister von Borussia Düsseldorf gewann in Katar zum ersten Mal ein Turnier der neuen Serie World Table Tennis (WTT). Sein Endspiel-Gegner Tomokazu Harimoto (20) aus Japan und der Halbfinalfinal-Gegner Lin Yun-Ju (22) aus Taiwan waren dabei zusammengezählt so alt wie Boll.
«Die Weltrangliste und alles Statistische interessieren mich gerade gar nicht. Ich bin sehr dankbar dafür, noch einmal das Gefühl des Turniersiegs zu verspüren», sagte der bekannteste deutsche Spieler. In seiner Karriere gewann bereits 19 internationale Turniere auf der früheren World Tour und stand auch dreimal auf Platz eins der Weltrangliste. Doch wegen seiner monatelangen Zwangspause im vergangenen Jahr fiel er in diesem Ranking aktuell bis auf Platz 182 zurück.
Zum Vergleich: Die mehr als 20 Jahre jüngeren Harimoto und Lin galten in den vergangenen Jahren stets als stärkste Herausforderer der übermächtigen Chinesen. Der Japaner Harimoto hat im Tischtennis den Beinamen «Wunderkind». Taiwans Toptalent Lin gewann im November das erste deutsche WTT-Turnier in Frankfurt am Main.
Dass Boll sie selbst in diesem Alter noch schlägt, nannte der deutsche Bundestrainer Jörg Roßkopf danach «einfach unglaublich. Er ist ein Phänomen. So etwas gelingt nur den ganz großen Sportlern». Boll sammelte damit auch neue Argumente, dass Roßkopf ihn trotz starker interner Konkurrenten wie Dimitrij Ovtcharov doch noch für die Olympischen Spiele im Sommer in Paris nominiert. Das ist sein größtes Ziel in diesem Jahr.
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