Wegen der Spionagevorfälle mit einer Drohne sind Kanadas Fußballerinnen sechs Punkte im laufenden Olympia-Turnier abgezogen worden. Neben dem Punktabzug wurden Nationaltrainerin Bev Priestman, Assistentin Jasmine Mander und Videoanalyst Joseph Lombardi jeweils für ein Jahr von allen Fußball-Aktivitäten gesperrt.
Der kanadische Verband muss zudem eine Strafe von 200.000 Franken (rund 208.000 Euro) bezahlen. Der Weltverband FIFA verkündete die empfindliche Strafe nach einer Bewertung durch die eigene Berufungskommission. Gegen das Urteil kann vor dem Internationalen Sportgerichtshof Cas Beschwerde eingelegt werden.
Kurz nach Bekanntwerden des Urteils kündigte der kanadische Verband dann an, möglicherweise gegen den Punktabzug vorzugehen. Es würden die entsprechenden Optionen erörtert. Die Strafe sei «überzogen» gegenüber den Spielerinnen, die kein unethisches Verhalten gezeigt hätten, sagte Kevin Blue, der Chef des Verbands.
Chancen auf Weiterkommen deutlich geschrumpft
Sollte der Punktabzug bestehen bleiben, geht Kanada in der Vorrundengruppe A mit minus drei Zählern in die zwei weiteren Spiele. Die Goldmedaillengewinnerinnen von Tokio 2021 hätten dann nur noch geringe Chancen auf das Weiterkommen.
Vor der kanadischen Auftaktpartie bei den Sommerspielen gegen Neuseeland (2:1) hatte es einen Skandal gegeben, weil zweimal eine Drohne beim gegnerischen Training eingesetzt worden war. Das bestätigte Kanadas Olympisches Komitee. Priestman, Mander und Lombardi wurden suspendiert. Die Kanadier und auch Priestman persönlich baten um Entschuldigung.
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