Dankbarer Goretzka ist Nagelsmanns Zusatz-Komponente
Wenn es um Halbfinal-Spiele geht, hat Leon Goretzka allen DFB-Kollegen etwas voraus. Vor acht Jahren schoss der Münchner Deutschland ins bislang letzte Endspiel. Klappt das auch gegen Portugal?
Wenn es um Halbfinal-Spiele geht, hat Leon Goretzka allen DFB-Kollegen etwas voraus. Vor acht Jahren schoss der Münchner Deutschland ins bislang letzte Endspiel. Klappt das auch gegen Portugal?
Die Erinnerung an den bislang einzigen Titelgewinn mit der Fußball-Nationalmannschaft macht Leon Goretzka Lust auf mehr. «Für mich war es der bisher einzige Pokal, den ich mit Deutschland holen konnte. Es ist etwas, an das ich gerne zurückdenke. So langsam dürfte es mal wieder an der Zeit sein für einen neuen», sagte der Bayern-Profi vor dem Halbfinale in der Nations League gegen Portugal (21.00 Uhr/ZDF/DAZN) in München.
2017 holte Goretzka noch unter Bundestrainer Joachim Löw mit einem Perspektivteam den Confederations Cup. Acht Jahre später gehört der Mittelfeldspieler neben Torwart Marc-André ter Stegen, Kapitän Joshua Kimmich und Co-Trainer Sandro Wagner zum exklusiven DFB-Quartett, das damals in Russland schon dabei war.
Die Parallelen drängen sich für Goretzka auf. Wie die Nations League galt der Confed Cup als Wettbewerb zweiter Klasse. «Dessen Bedeutung wurde auch ein bisschen abgetan in Deutschland», erinnerte er sich.
Gegen eine andere Duplizität hätte der Münchner nichts. Im Halbfinale gegen Mexiko schoss er in Sotschi damals zwei Tore zum 4:1, wurde von der FIFA zum Spieler des Spiels gekürt. Ein Halbfinal-Tor kann kein aktueller DFB-Profi aufweisen.
Gegen eine Wiederholung dieser Art gegen Portugal hätte auch Julian Nagelsmann nichts. «Herausragend gut» habe Goretzka im Viertelfinale gegen Italien im März gespielt. Fix eingeplant ist dieser nun in einer etwas offensiveren Rolle denn als klassischer Sechser - ähnlich der von Ilkay Gündogan bei der EM. «Die Position ist eine, in der er seine Stärken am besten einbringen kann», sagte der Bundestrainer. Man habe so «eine Komponente mehr» im Strafraum.
Lange war Goretzka keine Komponente für Nagelsmann. Beim FC Bayern nur Ersatz rutschte er auch aus der Nationalmannschaft, verpasste die Heim-EM. Dann kam das Comeback und die Rückkehr als DFB-Stammkraft.
Besondere Dankbarkeit
Gegen Portugal steht das 60. Länderspiel an. «Die Situation hat sich vielleicht insofern geändert, dass ich nochmal mehr Dankbarkeit habe, weil ich weiß, was für einen Weg ich gegangen bin, um wieder hier zu sein», erzählte er von seinen Comeback-Gefühlen. In der schweren Phase habe er sich diese Dankbarkeit eher «einprügeln» müssen. «Vielleicht fällt es mir dadurch leichter. Ich freue mich einfach, wieder hier sein zu dürfen», sagte Goretzka.
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