Borussia Mönchengladbach (33 Punkte, 55:62 Tore)
Der Last-Minute-Elfmeter von Florian Neuhaus beim 2:2 in Bremen sorgte bei Borussia Mönchengladbach für große Freude, konnte die Abstiegsängste aber nicht vertreiben. Bei vier Zählern Rückstand auf den Relegationsplatz befindet sich der Tabellen-13. weiter im Alarmmodus. Bezeichnend für die angespannte Stimmung war der Elfmeter-Zoff zwischen Trainer Gerardo Seoane und dem Torschützen. Statt die vom Coach vorgesehenen Tomas Cvancara und Julian Weigl trat Neuhaus als Schütze an. «Er hat sich nicht an die Vorgaben gehalten», kritisierte Seoane, «für Flo finde ich es positiv, dass er ihn reingemacht hat. Wenn nicht, wäre es ein bisschen ungemütlich für ihn geworden.»
VfL Bochum (33 Punkte, 41:65 Tore)
Für die Busfahrt zurück nach Bochum gab sich Trainer Heiko Butscher trotz der Euphorie über den wichtigen Dreier im Keller-Duell bei Union Berlin (4:3) eine Aufgabe. Wie gegen Hoffenheim (3:2) war sein Team nach einer Drei-Tore-Führung noch in Bedrängnis geraten. «Das wird uns auf der Heimfahrt beschäftigen», sagte Butscher. Ansonsten wirkte beim VfL vieles so, als sei die Hauptbeschäftigung die Planung der Klassenerhalts-Party. Doch Butscher bremst: «Es war ein großer Schritt, aber längst nicht der letzte.» Der könnte, mit ein bisschen Ergebnishilfe von Köln (gegen Union) am Sonntag gemacht werden. Die Aufgabe ist aber schwer: Gegner Bayer Leverkusen hat in dieser Saison bekanntlich noch kein Spiel verloren.
1. FC Union Berlin (30 Punkte, 29:54 Tore)
Der Vorsprung auf den Relegationsplatz ist nach dem wilden 3:4 gegen den VfL Bochum auf einen Punkt geschmolzen. Wenn alles schiefläuft, ist sogar der direkte Abstieg ein mögliches Szenario. Da könnte sich Trainer Nenad Bjelica besondere Maßnahmen ausdenken, vor dem nächsten Keller-Duell beim 1. FC Köln am Samstag. Trainingslager? Teambuilding? Kokolores, meint der Kroate. «Die Mannschaft in dieser Phase zu kasernieren, das würde ich nicht machen», sagte Bjelica. Die große Frage bei den Eisernen ist aber ohnehin, was der Trainer überhaupt noch machen wird. Die desolate erste Hälfte gegen Bochum kann auch Dirk Zingler nicht übersehen haben. Der Präsident wirkt wie der letzte Verbündete des glücklosen Trainers.
FSV Mainz 05 (29 Punkte, 33:50 Tore)
Sieben Bundesliga-Spiele ungeschlagen, aber weiter der Jäger. Der FSV Mainz 05 hat zum Abschluss des 32. Spieltags eine große Chance liegengelassen. Mit einem Sieg hätte das Team von Bo Henriksen nicht nur die Gefahr des direkten Abstiegs endgültig gebannt, sondern auch Platz 15 übernommen. «Mit dem Unentschieden können und müssen wir leben. Es ist nichts verloren», sagte Silvan Widmer. Die formstarken Mainzer blicken aber zuversichtlich auf die verbleibenden Spiele gegen Dortmund und in Wolfsburg - müssen aber auf Patzer der Konkurrenz hoffen. «Wenn es einfach wäre, würden es ja andere Teams auch machen. Ungeschlagen sein, das zählt auch», sagte Sportdirektor Martin Schmidt.
1. FC Köln (24 Punkte, 24:54 Tore)
Nach dem 0:0 gegen den SC Freiburg hatten die Kölner den Klassenerhalt gedanklich eigentlich fast schon abgehakt. «Wir sind nicht naiv», hatte Sportchef Christian Keller gesagt und bei einer Art Abschiedsrede quasi im Nebensatz noch auf eine «Mini-Chance» gehofft. Die ergab sich dann am Sonntag durch das 3:4 von Union Berlin gegen den VfL Bochum. Der FC könnte im direkten Duell am kommenden Samstag daheim gegen Union bis auf drei Punkte an die Berliner heranrücken. Der Relegationsrang ist mit einem Kraftakt und Schützenhilfe noch möglich, doch klar ist auch: Der schon siebte Abstieg in nur 26 Jahren ist immer noch die wahrscheinlichste aller Varianten.
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