Weniger Todesopfer und Verletzte bei Verkehrsunfällen
Zu hohes Tempo und zu geringer Sicherheitsabstand sind Hauptursachen für viele Verkehrsunfälle mit Verletzten in Rheinland-Pfalz. Und besonders junge Fahrer bleiben ein Risikofaktor.
Zu hohes Tempo und zu geringer Sicherheitsabstand sind Hauptursachen für viele Verkehrsunfälle mit Verletzten in Rheinland-Pfalz. Und besonders junge Fahrer bleiben ein Risikofaktor.
Auf den Straßen in Rheinland-Pfalz gibt es weniger Todesopfer. Auch die Zahl der Verletzten bei Verkehrsunfällen nimmt im Jahr 2024 ab. Steigt damit auch die Sicherheit für die Verkehrsteilnehmer?
130 Menschen verloren im vergangenen Jahr bei Verkehrsunfällen im Land ihr Leben. In 36 Fällen gilt nicht angepasste Geschwindigkeit als die Ursache. Im Jahr zuvor hatten sich in Rheinland-Pfalz 134 Verkehrsunfälle mit Todesopfer ereignet.
«Jeder Unfall ist einer zu viel. Vor allem, wenn Menschen zu Schaden kommen», sagte Innenminister Michael Ebling bei der Vorstellung der Verkehrsunfallbilanz für das Jahr 2024. «Wir haben uns dem Ziel der "Vision Zero" verschrieben. Bis 2050 soll kein Mensch mehr im Straßenverkehr sein Leben verlieren.»
Weniger Unfälle mit Verletzten
Insgesamt wurden in Rheinland-Pfalz 139.760 Verkehrsunfälle gezählt (Vorjahr: 141.043). Bei den Verkehrsunfällen mit Verletzten gab es mit 13.466 ebenfalls einen Rückgang (2023: 13.793).
17.275 Menschen kamen bei den Verkehrsunfällen zu Schaden (minus 3,3 Prozent). Die Zahl der Schwerverletzten ging um knapp sieben Prozent auf 2.417 Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer zurück.
Jeder fünfte Unfall mit Verletzten ist laut Polizei auf nicht angepasste Geschwindigkeit und unzureichenden Sicherheitsabstand zurückzuführen.
Kinder im Verkehr
Unter den Todesopfern ist kein Kind. Es mussten aber mehr schwer verletzte Kinder bei Verkehrsunfällen beklagt werden, berichtete Ebling. Die Zahl sei von 110 auf 126 gestiegen. Insgesamt gab es 1.353 Verkehrsunfälle mit Kindern Vorjahr: 1.397). Vor allem mit den Polizeipuppenbühnen und den Jugendverkehrsschulen soll viel für die Prävention der Jüngsten getan werden.
Fahranfänger im Fokus
An knapp 20 Prozent aller Verkehrsunfälle in Rheinland-Pfalz ist die Gruppe der 18- bis 24-Jährigen beteiligt. In 68 Prozent der Fälle haben die Fahranfänger und noch jungen Fahrerinnen und Fahrer den Unfall selbst verursacht. Ihr Anteil an der Zahl der Todesopfer im Verkehr stieg von neun auf zwölf.
«Insbesondere durch mangelnde Erfahrung, ihre Fahrweise an die örtlichen Straßen- und Witterungsverhältnisse anzupassen oder weil sie ihr Können überschätzen, verlieren sie die Kontrolle über ihr Fahrzeug», nannte Ebling als Gründe. Weitere Ursachen könnten die Ablenkung durch das Handy oder Alkohol- und Drogenkonsum sein.
Präventionsangebote für Senioren
36 Seniorinnen und Senioren starben bei Verkehrsunfällen. Das sind 14 weniger als im Jahr zuvor. Sie waren aber an etwas mehr Unfällen auf Straßen in Rheinland-Pfalz beteiligt als im Vorjahr, an 30.444 (plus rund drei Prozent).
Der Innenminister rief die älteren Menschen auf, für die Sicherheit auf den Straßen zielgerichtete Präventionsangebote zu nutzen. «Im Vordergrund steht die Stärkung der Selbstwahrnehmung, um verantwortungsbewusst am Straßenverkehr teilzunehmen und sich und andere zu schützen.» Der Fokus liege dabei aber nicht auf verpflichtenden Maßnahmen.
Cannabis
Nach der Legalisierung von Cannabis ist nach den Daten des Innenministeriums derzeit kein Anstieg an Verkehrsunfällen unter Einfluss von dem Rauschmittel festzustellen. Das Führen eines Kraftfahrzeuges unter dem beeinträchtigenden Einfluss von Cannabis sei jedoch nach wie vor verboten, betonte Friedel Durben, Inspekteur der rheinland-pfälzischen Polizei. Es werde daher weiter zielgerichtete Präventions- und Kontrollmaßnahmen im Straßenverkehr geben.
Von Bernd Glebe, dpa
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