Mehrere Airlines, die am Flughafen Hahn fliegen, sind von den Problemen betroffen. (Archivbild)
Andreas Arnold/dpa
Mehrere Airlines, die am Flughafen Hahn fliegen, sind von den Problemen betroffen. (Archivbild)
Computer

Weltweite IT-Störung - Probleme in Rheinland-Pfalz

Eine weltweite IT-Störung hat auch in Rheinland-Pfalz zu Problemen geführt. Das große Chaos ist hier aber wohl ausgeblieben. Wie ist die Lage?

Eine weltweite IT-Störung hat auch in Rheinland-Pfalz vereinzelt zu Problemen geführt. Am Hunsrück-Flughafen Hahn etwa kam es aber zu weniger Verspätungen als zunächst erwartet. «Der Flughafenbetrieb lief bis zum frühen Nachmittag weitestgehend planmäßig. Neun von zehn Maschinen konnten pünktlich vom Hahn aus starten», teilte Geschäftsführer Rüdiger Franke mit. Vereinzelt seien Maschinen leicht verspätet gelandet. Flüge mussten bislang nicht gestrichen werden. 

Probleme am Flughafen Hahn und bei Tegut

Die Systeme des Flughafens selbst seien nicht von der Störung betroffen, die diverser Fluggesellschaften wie Ryanair, Wizzair und FlyOne an den Check-In-Schaltern hingegen schon, sagte Franke. «Da die Airlines schnell reagiert haben, werden die Einsteigeprozesse am Flughafen Hahn händisch vorgenommen.» Am Flughafen Saarbrücken waren hingegen bis zum Mittag keine Probleme bekannt.

Auch der Lebensmittelhändler Tegut war von der technischen Störung betroffen. In vielen, aber nicht in allen Filialen funktionierten zwischenzeitlich die Kassensysteme nicht mehr, sagte ein Sprecher. Die Probleme seien am Morgen beim Hochfahren der Kassen zutage getreten. Tegut hat bundesweit nach eigenen Angaben über 300 Märkte in Hessen, Bayern, Thüringen sowie Göttingen, Mainz, Stuttgart und München. Am Nachmittag dann auch hier Entwarnung: Alle 340 Filialen arbeiteten wieder uneingeschränkt, hieß es vom Unternehmen. 

Globus, mit Sitz in Sankt Wendel, teilte mit, dass es zu Beeinträchtigungen des Kassenbetriebes komme. Die Markthallen seien aber weiterhin geöffnet.

Probleme in Apotheken

Insgesamt schienen sich die Probleme in Rheinland-Pfalz aber in Grenzen zu halten. «Wir sehen derzeit keine Auswirkungen auf BASF», teilte eine Sprecherin mit. Und auch aus dem Norden hieß es: «Bei uns im Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz existieren keine Einschränkungen durch das genannte Computerproblem.» Auch an der Unimedizin Mainz, dem Westpfalz-Klinikum und dem Klinikum Ludwigshafen waren zunächst keine Störungen bekannt. 

Viele Apotheken hingegen bekamen die Probleme zu spüren. «Insbesondere bei der Einlösung von E-Rezepten kann es zeitweise zu Problemen führen», teilte der rheinland-pfälzische Apothekerverband mit. Die Arzneimittelversorgung der Bevölkerung durch inhabergeführten Apotheken sei aber sehr resilient. Apotheken hätten unterschiedliche Softwareprodukte und es sei sehr selten, dass alle System gleichzeitig ausfallen. 

Der auf Arztpraxen und Krankenhäuser spezialisierte Koblenzer Softwareanbieter Compugroup teilte auf Anfrage mit, dass CGM Lauer, das Software für Apotheken bereitstellt, von der Problematik betroffen sei. «Wir haben unsere Apotheken-Kunden über einen Workaround informiert», hieß es. Andere Systeme von Compugroup Medical, etwa für Ärzte oder Krankenhäuser, seien hingegen nicht betroffen.

Der Landesverwaltung lagen zunächst auch keine Meldungen zu Ausfällen vor. «Wir beobachten die Situation weiter aufmerksam», sagte die Sprecherin des Digitalisierungsministeriums, Esther Höfler. 

Die Computerprobleme führten weltweit zu weitreichenden Störungen. In Deutschland musste unter anderem der Flughafen in Berlin zu Ferienbeginn zeitweise den Betrieb einstellen. Auch in anderen Ländern wurde laut Medienberichten neben dem Luftverkehr auch der Betrieb von Banken und Krankenhäusern gestört. 

Mutmaßlicher Fehler behoben

Auslöser war nach Angaben des Unternehmens Crowdstrike ein Update. Am Mittag teilte die IT-Sicherheitsfirma mit, dass sie den Fehler behoben habe. Kunden würden nun auf ein Download-Portal für ein neues Update verwiesen, schrieb Firmenchef George Kurtz bei der Online-Plattform X. Der Fehler habe in einer Aktualisierung der Crowdstrike-Software für Windows-Computer gesteckt, schrieb Kurtz. Das Problem sei erkannt und behoben worden. Es sei keine Cyberattacke und auch kein Sicherheitsvorfall gewesen.

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