Die Bundesvorsitzende des Weißen Rings, Barbara Richstein, sieht jüdisches Leben in Deutschland auf dem Rückzug. (Archivfoto)
Helmut Fricke/dpa
Die Bundesvorsitzende des Weißen Rings, Barbara Richstein, sieht jüdisches Leben in Deutschland auf dem Rückzug. (Archivfoto)
Antisemitismus

Weißer Ring mahnt: Jüdisches Leben auf dem Rückzug

Die neue Bundesvorsitzende des Weißen Rings fordert ein klares Eintreten gegen Antisemitismus.

Jüdisches Leben befindet sich nach Einschätzung des Weißen Rings in Deutschland auf dem Rückzug – unbemerkt von der Mehrheit der Menschen im Land. Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel und dem Krieg in Gaza sei die Zahl der antisemitischen Straftaten sprunghaft gestiegen, teilte der Weiße Ring der Deutschen Presse-Agentur in Mainz mit. 

«Dass Jüdinnen und Juden in Deutschland wieder Angst um 
ihre Sicherheit haben müssen, empört mich und stimmt mich tieftraurig», sagte die neue Bundesvorsitzende der Opferschutzorganisation, Barbara Richstein, im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. 

Weißer Ring fordert Eintreten gegen Antisemitismus 

Viele Angehörige der jüdischen Gemeinschaft dächten darüber nach, auszuwandern – aus Angst vor Gewalt. «Im Kampf gegen die zunehmende gesellschaftliche Verrohung muss das Eintreten gegen jeden Antisemitismus an erster Stelle stehen, ganz egal, ob der von rechts, von links oder aus dem islamistischen Spektrum kommt.»

Die CDU-Politikerin aus Brandenburg hat mehrere Jahre in Israel gelebt und ist seit November dieses Jahres auch stellvertretende Vorsitzende der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin und Brandenburg. 

Deutlich mehr antisemitische Straftaten 

Die Polizei stellt von Jahr zu Jahr mehr rechtsextreme Straftaten fest. 2024 waren dem Bundesinnenministerium zufolge mehr als 33.000 rechtsextreme Straftaten verübt worden, mehr als jemals seit Beginn der Erhebungen 2001.

Die Polizei habe 2024 bis September mehr als 3.200 antisemitisch motivierte Straftaten gezählt – doppelt so viele wie im Vorjahreszeitraum, berichtete der Weiße Ring. Das Spektrum reiche von Anfeindungen über Bedrohungen und Gewalt bis zu Terror.

Dem Bundeskriminalamt seien im Kontext des aktuellen Nahost-Konflikts seit dem 7. Oktober 2023 rund 10.770 Straftaten (8. Januar) über die Länder gemeldet worden, teilte ein Sprecher in Wiesbaden mit. Davon seien 4.300 Straftaten als antisemitisch motiviert eingestuft worden. Schwerpunkte waren Sachbeschädigungen, Propagandadelikte und Volksverhetzungen.

© dpa-infocom, dpa:250111-930-340961/1
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