Das Logo der Gewerkschaft Verdi während einer Protestversammlung.
Fabian Strauch/dpa
Das Logo der Gewerkschaft Verdi während einer Protestversammlung.
Tarifkonflikt

Warnstreiks im Busverkehr: Keine Einigung in Sicht

Viele Busse in Rheinland-Pfalz sind in den Depots geblieben - das traf viele Pendler und Schüler. Die Fronten in dem Tarifstreit sind verhärtet.

Einmal mehr hat ein Warnstreik im privaten Busgewerbe viele Menschen in Rheinland-Pfalz ausgebremst. «Alle privaten Betriebe, die wir zum Warnstreik aufgerufen haben, stehen seit 3 Uhr nachts still», teilte Christian Umlauf, Verdis stellvertretender Geschäftsführer im Bezirk Saar Trier, am Mittwoch mit. Die Gewerkschaft hatte im Zuge des Tarifkonfliktes mit der Vereinigung der Arbeitgeberverbände Verkehrsgewerbe (VAV) landesweit zu dem Ausstand aufgerufen.

Laut Verdi betrafen die Einschränkungen weite Teile von Rheinland-Pfalz, darunter auch den Überland-, Pendler- sowie den Schülerverkehr in den betroffenen Regionen und Gemeinden. Umlauf zufolge setzten sich rund 2000 Busfahrerinnen und Busfahrer nicht ans Steuer. Mit dieser Beteiligung sei man sehr zufrieden.

Die Gewerkschaft hofft nun auf eine Reaktion der Arbeitgeberverbände in Form eines wesentlich besseren Angebotes, sagte Umlauf. Trete das nicht ein, müsse mit weiteren Streiks gerechnet werden. Für die Gegenseite sagte VAV-Geschäftsführer Heiko Nagel: «Wir sind immer gesprächs- und verhandlungsbereit.» Er erachte das bisherige von Arbeitgeberseite vorgelegte Angebot als verhandlungsfähig. Ob ein neues Angebot vorgelegt werde, entscheide die Tarifkommission in den nächsten Tagen.

Verdi hatte die Tarifverhandlungen mit der VAV im Februar für gescheitert erklärt und leitete eine Urabstimmung ein. Wenn bei einer solchen Abstimmung mehr als 75 Prozent der Beschäftigten dafür stimmten, trete die Gewerkschaft in Erzwingungsstreiks, gab der Geschäftssekretär Marko Bärschneider von Verdi Rheinland-Pfalz-Saarland bekannt. Diese können länger als zwei Tage andauern. Am 11. März finde die Auszählung statt.

Die Gewerkschaft fordert als Inflationsausgleich Lohnerhöhungen von 500 Euro und eine Einmalzahlung von 3000 Euro. Die VAV bietet eine Lohnerhöhung von 2,5 Prozent für ÖPNV-Busfahrerinnen und Busfahrer. Das Angebot sei an Dreistigkeit und Hohn kaum zu überbieten, sagte Verdi-Vertreter Bärschneider. Mehr Spielraum hätten Arbeitsgeberverbände momentan nicht, sagte dagegen VAV-Geschäftsführer Nagel.

© dpa-infocom, dpa:240220-99-60113/5
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