Ausgerechnet auf Nelson Weiper könnten nun die Hoffnungen des FSV Mainz 05 ruhen. Nach dem Krach um eine Vertragsverlängerung des deutschen U21-Nationalspielers steht er am Donnerstagabend womöglich erneut im Mittelpunkt. Dieses Mal aber sportlich.
Denn auf Weipers Wucht dürften die Mainzer im Playoff-Rückspiel der Conference League gegen den norwegischen Club Rosenborg Trondheim (21.00 Uhr/SWR) nach dem 1:2 im Hinspiel dringend angewiesen sein. Zumal sich Zehn-Millionen-Euro-Einkauf Benedict Hollerbach zum Auftakt der Fußball-Bundesliga beim 0:1 gegen den 1. FC Köln am Oberschenkel verletzt hat und gegen Trondheim ausfällt.
Henriksen: «Ich will nicht sagen, wer spielt»
Eine klare Aussage, ob Weiper in der Startelf stehen wird, vermied Trainer Bo Henriksen vor dem so wichtigen Heimspiel gegen Trondheim aber noch. «Ich will nicht sagen, wer spielt», erklärte Henriksen, der den 20 Jahre alten Angreifer als einen der besten Bundesliga-Spieler in der Box bezeichnete. «Er hat ein Näschen für das Tor», sagte der Coach.
Wie lange Mainz auf Hollerbach verzichten muss, ist offen. «Wir wissen nicht, wie lange das dauert», betonte Henriksen. Man müsse abwarten, wie sich die nächsten Wochen entwickeln, so der 50-jährige Däne.
Da Costa: Müssen geduldig sein
Ohne Hollerbach brauchen die 05er im Europapokal gegen Trondheim eine kleine Aufholjagd. «Wir brauchen auf jeden Fall mehr Spieler vorne in der Box, mehr Spieler im letzten Drittel», antwortete Verteidiger Danny da Costa auf die Frage, was man im Vergleich zum Hinspiel besser machen müsse, um doch noch den Einzug in die Ligaphase zu schaffen.
Da Costa, der im Trikot von Bayern Leverkusen und Eintracht Frankfurt schon Erfahrungen im Europapokal gesammelt hat, sagte, dass man trotz des Rückstands gut beraten sei, geduldig zu bleiben. «Also natürlich ist es umso schöner, wenn man sehr früh in Führung geht und den Rückstand direkt wieder egalisiert. Aber das Wichtigste ist, dass wir das Zutrauen haben, dass wir auch über 90 Minuten uns durchsetzen können und dann die notwendigen Tore schießen können.»
Kürzere Regenerationszeit keine Ausrede
Wenn es sein muss, dann fühle er sich auch bereit für noch mehr Minuten und damit auch für eine Verlängerung, sagte da Costa. Während die Mainzer noch am Sonntag in der Bundesliga spielen mussten und sich bis zum Ende gegen Köln vergeblich abmühten, wurde die Partie der Trondheimer in der norwegischen Liga am vergangenen Wochenende sogar extra verlegt, damit sich der Club auf den Showdown im Europapokal konzentrieren kann.
Aus Sicht von da Costa ist das aber kein Grund für eine Ausrede. «Das ist nett von der norwegischen Liga, dass sie denen das Wochenende freigegeben haben. Das war jetzt bei uns nicht der Fall, aber es ist halb so wild.» Da Costa wolle kein Fass daraus machen, dass man Englische Wochen habe. «Wir haben die ganze letzte Saison geackert dafür, dass wir in diese Situation kommen. Dann wäre es irgendwie ein bisschen widersprüchlich, wenn wir uns jetzt darüber beschweren wollen, dass wir Englische Wochen haben.»
Christian Johner, dpa
© dpa-infocom, dpa:250827-930-962081/2
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten