Viele Einsätze wegen Hochwasser im Saarland
Regen lässt auch im Saarland die Flüsse steigen. Sandsäcke werden ausgegeben, Wasser wird aus Kellern und von Dächern gepumpt. Den Behörden zufolge bleibt die Lage angespannt.
Regen lässt auch im Saarland die Flüsse steigen. Sandsäcke werden ausgegeben, Wasser wird aus Kellern und von Dächern gepumpt. Den Behörden zufolge bleibt die Lage angespannt.
Steigende Pegelstände haben im Saarland zu zahlreichen Einsätzen von Feuerwehr, Polizei und Technischem Hilfswerk (THW) geführt. Betroffen war unter anderem der Kreis Neunkirchen etwa mit den Orten Illingen, Eppelborn und Ottweiler, wie ein Sprecher der Kommune am Mittwoch sagte. In Ottweiler sei die Bevölkerung vor einem Hochwasser der Blies gewarnt worden - ab dem frühen Morgen seien Sandsäcke ausgegeben worden, sagte Leiter Alexander Koch von der Kreispolizei- und Katastrophenschutzbehörde.
Teilweise habe auch die Feuerwehr Sandsäcke gelegt. Um die Mittagsstunde war die Blies nicht über die Ufer getreten. «Aktuell verzeichnen wir fallende Pegelstände, aber wir müssen vorsichtig sein», sagte Koch. «Wir werden uns auf weiteren Regen vorbereiten.»
Auch Bürgermeister Holger Schäfer sprach am frühen Mittag von leicht sinkenden Pegelständen im Bereich Ottweiler. «Aktuell ist die Lage im Griff.» Er danke allen Beteiligten und Hilfskräften - «vor allem der Freiwilligen Feuerwehr sowie den Bürgerinnen und Bürgern, die mit angepackt haben». Alle Maßnahmen seien rechtzeitig getroffen worden. «Bislang entstanden im Bereich der Stadt Ottweiler weder Personen- noch Umweltschäden. Sachschäden in überschwemmten Kellern sind sicherlich gegeben, halten sich aber in begrenztem Umfang.»
Landesinnenminister Reinhold Jost (SPD) machte sich am Mittwoch in Ottweiler, Schmelz, Lebach und Illingen-Wustweiler ein Bild von der Lage und dankte den Helferinnen und Helfern. Dem Ministerium zufolge wurden in den vergangenen zwei Tagen von überwiegend ehrenamtlichen Einsatzkräften rund 190 unwetterbedingte Einsätze bewältigt.
Die Führungs- und Lagezentrale der Polizei sprach von zahlreichen witterungsbedingten Einsätzen. «Saarlandweit war alles dabei», sagte eine Sprecherin. So kam es zum Beispiel in Niederbexbach zu einem Wasserzulauf auf dem Dach eines Logistikgebäudes. Die Decke habe etwa 30 Zentimeter durchgehangen, hieß es. Es sei gelungen, das Wasser abzupumpen. «Sachverständige des THW sind wegen der Statik noch vor Ort.» Ursache für die Ansammlung waren wohl verstopfte Bodeneinläufe.
«In der Saar steigen die Wasserstände noch an», teilte die Hochwasservorhersagezentrale am Landesamt für Umwelt in Mainz am Mittwoch mit. Am Pegel Fremersdorf sei bereits die Meldehöhe bei 390 Zentimeter am Dienstagabend überschritten worden und in den Bereich eines zweijährlichen Hochwassers (458 Zentimeter) gestiegen. Im Verlauf des Tages sei ein Anstieg bis Donnerstag in einen Bereich bis 530 Zentimeter nicht auszuschließen. «Anschließend ist mit fallenden Wasserständen zu rechnen.»
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