Die ZF Friedrichshafen AG präsentiert sich beim Pressetag der Auto- und Verkehrsmesse IAA in einer Halle der Messe München.
Martin Schutt/dpa
Die ZF Friedrichshafen AG präsentiert sich beim Pressetag der Auto- und Verkehrsmesse IAA in einer Halle der Messe München.
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Verkauf von ZF-Sicherheitstechnik wird konkreter

ZF steht durch den Wandel zur E-Mobilität vor großen Herausforderungen. Erschwert wird die Transformation durch hohe Schulden des Zulieferers. Nun konkretisiert sich der Verkauf einer ganzen Sparte.

Der Zeitrahmen für den Verkauf der Sicherheitstechnik-Sparte des Autozulieferers ZF Friedrichshafen konkretisiert sich. «Mitte des Jahres wären wir so weit für einen Investor oder für einen Börsengang», sagte ZF-Chef Holger Klein in Stuttgart. Der Zulieferer hatte bereits im Oktober 2022 angekündigt, die Division «Passive Sicherheitstechnik», die hauptsächlich Sicherheitsgurte und Airbags fertigt, aus den Konzernstrukturen herauslösen und verkaufen zu wollen.

Die Sparte machte 2022 rund ein Zehntel des gesamten ZF-Umsatzes von rund 43,8 Milliarden Euro aus. Rund 20 Prozent der fast 165.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Zulieferers waren 2022 in dem Bereich beschäftigt. In Deutschland gibt es vier Standorte in Alfdorf, Aschaffenburg, Aschau und Laage. Zuletzt hatten Arbeitnehmervertreter vor einem großen Stellenabbau bei dem Zulieferer gewarnt.

Mit rund 9000 Beschäftigten ist der ZF-Standort Saarbrücken einer der größten Arbeitgeber im Saarland und zugleich eines der weltweit größten Werke des Konzerns mit Hauptsitz im baden-württembergischen Friedrichshafen.

Hauptgrund für den geplanten Verkauf der Sicherheitstechnik-Sparte sind die hohen Schulden des Konzerns. Zum Halbjahr 2023 stand ZF mit gut elf Milliarden Euro in der Kreide. Das liegt vor allem an den Zukäufen des Autozulieferers TRW und des Bremsenspezialisten Wabco. Zugleich muss der Zulieferer vom Bodensee in den kommenden Jahren aber Milliarden investieren, um die Transformation zur E-Mobilität meistern zu können.

Klein betonte, dass es sich bei der Entscheidung um eine strategische handelt. Das Geschäft der Sparte sei gut und rentabel. «Die Frage war aber: Mit welchen Geschäften kann man denn sinnvoll die Verschuldung reduzieren? Dann kommen wir natürlich auf Geschäfte, die einen Wert haben», sagte Klein. Hinzu komme, dass das Unternehmen mehr Geld investieren müsste, um den Bereich weiterzuentwickeln. Es gebe aber quasi keine Synergien zu den anderen ZF-Geschäftsbereichen. «Das Airbag-Geschäft beispielsweise ist per Definition ein Pkw-Thema. Sie finden das nicht im Gabelstapler, nicht im Trecker, nicht im Nutzfahrzeug.»

Einen konkreten Zeitpunkt für den Verkauf ließ Klein jedoch offen - und gab sich entspannt: «Auf Biegen und Brechen wollen wir es nicht loswerden», sagte er. Wenn ZF operativ so gut sei, um mit seinen Schulden umzugehen und diese auch zu reduzieren, dann habe man keinen Druck. Es sei aber die präferierte Lösung - sowohl aus strategischer Sicht als auch wegen der Entschuldung. Daher sei man in Gesprächen und beobachte den Kapitalmarkt.

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