Ein Kinder- und Jugendarzt verabreicht einem Kleinkind eine Impfung.
Fabian Sommer/dpa/Symbolbild
Ein Kinder- und Jugendarzt verabreicht einem Kleinkind eine Impfung.
Medizinstudium

Verband der Kinder- und Jugendärzte für mehr Studienplätze

Die Pläne für eine Landkinderarzt-Quote sind fertig. Experten reichen die Ziele nicht aus.

Der Landesverband der Kinder- und Jugendärzte fordert mehr Studienplätze, um den Bedarf an Medizinern in Rheinland-Pfalz zu decken. Die Ankündigung von Gesundheitsminister Clemens Hoch (SPD) zur Einführung einer Landkinderarzt-Quote werde begrüßt, sagte Verbandssprecher Stephan Buchner am Donnerstag dem Radioprogramm RPR1. Sie werde aber nicht ausreichen, um den Bedarf zu decken. «Letztendlich läuft es darauf hinaus, dass wir mehr Studienplätze brauchen.»

Das Durchschnittsalter der niedergelassenen Kinderärzte im Land liege bei 58 Jahren. «Damit werden in den nächsten Jahren rund 150 Ärzte aus dem Beruf ausscheiden.» Es drohe eine Unterversorgung bereits jetzt in ländlichen Regionen und später auch in größeren Städten, weil sich keine Nachfolger für die Praxen finden, mahnte Buchner.

Nach den Plänen des Ministers sollen drei Prozent der zu vergebenden Medizinstudienplätze im Land nach dem Vorbild der bestehenden Landarzt-Quote für diejenigen reserviert werden, die sich auf eine spätere fachärztliche Weiterbildung im Bereich Kinder- und Jugendmedizin sowie auf eine ambulante ärztliche Tätigkeit als Kinder- und Jugendärztin oder -arzt im ländlichen Raum festlegen.

Wenn im Rahmen der Quote drei Prozent der Studienplätze vorgesehen sind, bedeute das jährlich Platz für 14 Bewerberinnen und Bewerber, erklärte der Verbandssprecher. Dazu komme, dass bei einem Start für das Studium erst nach zwölf Jahren ein fertiger Mediziner zur Verfügung stehe. Auch die Kapazitäten für die Weiterbildung zum Kinderarzt würden zusehends knapper, weil die Kinder-Kliniken immer kleiner würden und die Facharzt-Ausbildung nicht mehr gewährleisten können.

© dpa-infocom, dpa:240411-99-639790/2
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