Unternehmer Dommermuth: Erstes eigenes Smartphone mit 60
Ralph Dommermuth hat United Internet zu einem erfolgreichen Unternehmen gemacht. Auf ein eigenes Smartphone hat er aber lange verzichtet.
Ralph Dommermuth hat United Internet zu einem erfolgreichen Unternehmen gemacht. Auf ein eigenes Smartphone hat er aber lange verzichtet.
Der Westerwälder Unternehmer und Milliardär Ralph Dommermuth (United Internet) besitzt erst seit einigen Monaten ein eigenes Smartphone. «Ich hatte ein altes, kleines Nokia. Das war sehr praktisch, es hat in jede Hosentasche gepasst», sagte der 60-Jährige in einem Interview der Koblenzer «Rhein-Zeitung». «Letztes Jahr habe ich dann zu meiner Frau gesagt: Wenn wir unser eigenes Mobilfunknetz starten, möchte ich der erste Kunde sein. Dann ist der richtige Zeitpunkt für ein Smartphone gekommen.» Dies habe er sich dann zu seinem 60. Geburtstag gewünscht.
Dommermuth ist Gründer, Mehrheitsaktionär und Vorstandschef des Internet-Dienstleisters United Internet mit Sitz in Montabaur im Westerwald. Zu den bekannten Marken des Unternehmens zählen unter anderem 1&1, Ionos, GMX, Web.de sowie 1&1 Versatel.
«Ich habe natürlich mein Laptop immer dabei. Ich schreibe mit dem Smartphone keine E-Mails und nutze auch keine sozialen Medien. Ich habe es, um zu telefonieren oder mal schnell was im Internet zu schauen», erzählte Dommermuth. «Letzteres konnte ich mit dem Nokia natürlich nicht. Dafür habe ich das Handy meiner Frau regelmäßig kurz genutzt. Letztendlich hat sich durch mein eigenes Smartphone nicht viel geändert.»
Sein Vermögen beziffert das US-Wirtschaftsmagazin «Forbes» auf mehr als 2,2 Milliarden Euro, damit zählt er aktuell zu den 1300 reichsten Menschen der Welt. Ein Großteil seines Vermögens sind Aktien, also Anteile an dem börsennotierten Unternehmen United Internet. «Es mag komisch klingen, aber ich verzichte seit vielen Jahren auf Gehalt. Ich habe aber schon in jungen Jahren in Immobilien investiert. Und von den Mieteinnahmen kann ich mittlerweile sehr gut leben», sagte Dommermuth.
Von Rückschlägen in seiner Schulzeit hat er sich nicht aufhalten lassen. «Im achten Schuljahr bin ich gleich zweimal sitzengeblieben. Beim ersten Mal hatte ich fünf Fünfen, beim zweiten Mal nur noch zwei. In Englisch und in Latein.» Dann sei er auf eine Realschule gewechselt. Später habe er eine höhere Handelsschule besucht und bei der Deutschen Bank eine Ausbildung absolviert, «übrigens mit der besten Prüfung in meinem Jahrgang».
Dommermuth wohnt nach wie vor im Westerwald. «Ich fühle mich in der Region sehr wohl. Ich komme von hier. Im Besprechungsraum habe ich einen Lieblingsplatz, von dem ich auf drei Baumkronen schaue, unter denen ich als Kind gespielt habe. Dann denke ich: Gut, dass du hiergeblieben bist», sagte er der «Rhein-Zeitung».
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