Unesco-Urkunde für Queichwiesenbewässerung
Seit Hunderten von Jahren werden die Wiesen an der Queich auf traditionelle Art bewässert. Dafür hat es nun eine Urkunde der Unesco gegeben. Wie funktioniert das System?
Seit Hunderten von Jahren werden die Wiesen an der Queich auf traditionelle Art bewässert. Dafür hat es nun eine Urkunde der Unesco gegeben. Wie funktioniert das System?
Die traditionelle Queichwiesenbewässerung in der Pfalz hat eine Urkunde der Unesco als Immaterielles Kulturerbe der Menschheit erhalten. Innenminister Michael Ebling (SPD) nahm die Urkunde in Ottersheim bei Landau entgegen, wie das Innenministerium am Montag mitteilte. Die Unesco hatte die Queichwiesenbewässerung zusammen mit anderen traditionellen Bewässerungsformen im vergangenen Jahr bereits zum Immateriellen Kulturerbe der Menschheit ernannt.
«Bei der Queichwiesenbewässerung wird bereits seit dem Mittelalter mit Know-how und Raffinesse die knappe Ressource Wasser effektiv eingesetzt», sagte Ebling laut Mitteilung. «Davon profitieren die Landwirtschaft sowie die reiche Flora und Fauna auf den Queichwiesen gleichermaßen.»
Bei der Queich handelt es sich um einen rund 50 Kilometer langen Nebenfluss des Rheins in der Pfalz. «Um die nährstoffarmen Uferwiesen landwirtschaftlich nutzen zu können und auch in trockenen Jahren eine erträgliche Heuernte einzufahren, entwickelten die Bewohnerinnen und Bewohner bereits vor 500 Jahren ein raffiniertes Bewässerungs- und Stauungssystem aus Gräben und Wehren», erklärte das Innenministerium. Durch die Bewässerung entstünden wechselfeuchte Wiesen, die Lebensraum für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten seien.
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