Nach einem umfassenden Netzwerkausfall an der Mainzer Universitätsmedizin ist nur noch ein eingeschränkter Betrieb in der größten Klinik von Rheinland-Pfalz möglich. Alle Patienten, darunter 54 Intensivpatienten, könnten versorgt werden, sagte eine Sprecherin am Freitagmorgen. Geplante Eingriffe sowie nicht dringend notwendige ambulante Behandlungen würden dagegen verschoben.
Zu dem Netzwerkausfall sei es gegen 5.00 Uhr gekommen, der Krisenstab des Hauses sei einberufen. Betroffen seien alle elektronischen Netzwerksysteme wie die Patientendokumentation sowie die Bildgebung.
Die Leitstellen in Mainz und Wiesbaden sowie umliegende Krankenhäuser seien informiert worden, erklärte die Sprecherin. Die Universitätsmedizin habe sich von der Notfallbehandlung zunächst abgemeldet. Patienten, bei denen Eingriffe in einer Klinik der Universitätsmedizin geplant waren, wurden gebeten, sich telefonisch mit der jeweiligen Klinik in Verbindung zu setzen. Es werde mit Hochdruck daran gearbeitet, die Ursache für den Ausfall zu finden, sagte die Sprecherin weiter.
Die Universitätsmedizin Mainz umfasst insgesamt mehr als 60 Kliniken, Institute und Abteilungen. Pro Jahr versorgt die einzige Universitätsklinik von Rheinland-Pfalz weit mehr als 300 000 Menschen stationär oder ambulant, rund 8700 Menschen arbeiten dort.
Im Juni vergangenen Jahres hatte sich die Unimedizin schon einmal zeitweise von der Notfallversorgung abmelden müssen. Damals war bei Bauarbeiten ein wichtiges Netzwerkkabel beschädigt worden, was wiederum einen kompletten Ausfall der IT-Systeme verursachte. Nach mehrstündigen Arbeiten an der IT konnte das Krankenhaus den Normalbetrieb damals dann wieder aufnehmen.
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