Der Trierer Bischof Stephan Ackermann.
Harald Tittel/dpa
Der Trierer Bischof Stephan Ackermann.
Weihnachten

Trierer Bischof ruft zu Perspektivwechsel auf

Zu Weihnachten hat der Trierer Bischof Stephan Ackermann die Gläubigen zu einem Perspektivwechsel aufgerufen. In diesem Jahr prallten die Realität der Welt und die Botschaft von Weihnachten nach seinem Gefühl «besonders krass aufeinander», erklärte Ackermann in seiner Predigt zur heiligen Messe am ersten Weihnachtsfeiertag laut vorab verbreitetem Manuskript. Das liege natürlich vor allem daran, dass ausgerechnet «das Stückchen Erde, auf dem Jesus zu Welt kam und die Engel den Frieden auf Erden verkündeten, von Terror und Krieg zerfurcht wird», so der Bischof.

Der Nahostkonflikt erlebe seit den menschenverachtenden Anschlägen der Hamas vom 7. Oktober eine Eskalation, die ihresgleichen suche. Dazu kämen der Ukrainekrieg, der Kampf gegen den Klimawandel, die Herausforderungen durch die Flüchtlingsbewegungen, ein verstärkter Antisemitismus und Rechtspopulismus, aber auch «die Belastungen und Ängste des eigenen Lebens».

In der Weihnachtsbotschaft sei von «Freudenboten, die den Frieden ankündigen» die Rede - ein «eklatanter Widerspruch» zur Realität, wie der Bischof erklärte. Betrachte man dies jedoch «von der Seite Gottes her», so zeige sich: «Gott legt Widerspruch ein gegen die herrschenden Verhältnisse, mit denen wir uns schon so lange arrangiert haben. Gott erhebt an Weihnachten Einspruch gegen die Welt, wie sie ist.» Sie sei auch vor 2000 Jahren keine heile Welt gewesen, sondern eine Welt von Unterdrückung, Krieg, Sklaverei und Ausbeutung. Dagegen setze Gott seinen «Einspruch zugunsten des Lebens».

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