Der Trierer Bischof Stephan Ackermann spricht bei einem Interview.
Harald Tittel/dpa
Der Trierer Bischof Stephan Ackermann spricht bei einem Interview.
Kirche

Trierer Bischof: Krippe weist auf Menschwerdung Gottes hin

Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat die Bedeutung der Krippe als Symbol für die Menschwerdung Gottes hervorgehoben. «Die Botschaft von Weihnachten ist keine harmlose Botschaft, sondern eine Botschaft, die uns selbst als getaufte Christen immer noch und immer wieder herausfordert», sagte Ackermann an Heiligabend laut vorab verbreitetem Predigttext im Trierer Dom. Die Weihnachtsbotschaft stelle die Frage: «Glaubst du, dass Gott diese Erde so sehr liebt, dass er selbst Mensch geworden ist - trotz allem, was nicht seiner Liebe entspricht, sondern diese Welt entstellt und vergiftet», betonte der Bischof.

Die Krippe weise darauf hin, dass Gott in diese Welt hineingekommen sei und sich dazu «einen bestimmten Ort, eine bestimmte Zeit und bestimmte Umstände» ausgewählt habe. Denn nach christlicher Überzeugung sei die Botschaft Jesu «kein Mythos, nicht eine Welterklärungstheorie, kein abstraktes Prinzip: Die Botschaft wurzelt in konkreten Ereignissen der Geschichte», sagte Ackermann. Zugleich räumte er ein, dass die Überzeugung, dass Gott tatsächlich Mensch geworden sei, leichter «gesagt und gesungen als geglaubt» sei. Die jüngste Untersuchung unter Kirchenmitgliedern habe ergeben, dass nur etwa 30 Prozent der katholischen und evangelischen Christen dies glaubten.

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