Die Fahne der Gewerkschaft IG BCE bei einer Protestaktion.
Michael Bahlo/dpa
Die Fahne der Gewerkschaft IG BCE bei einer Protestaktion.
Auftakttreffen

Tarifverhandlungen für Chemie- und Pharmaindustrie begonnen

Die Arbeitgeber sehen die Branche in der «schwersten Strukturkrise seit Jahrzehnten» und wollen moderate Abschlüsse. Die Gewerkschaft sieht das anders. Zum Auftakt präsentieren beide ihre Standpunkte.

Mit einem Auftakttreffen in Frankenthal haben die Tarifverhandlungen für die Chemie- und Pharmaindustrie in Rheinland-Pfalz begonnen. Die dortigen Gespräche bildeten den Start für die Verhandlungen in den bundesweit neun Tarifbezirken. Die Gewerkschaft IG BCE fordert sieben Prozent mehr Geld für die rund 68 500 Beschäftigten in Rheinland-Pfalz. Die erste Verhandlungsrunde auf Bundesebene ist für den 14. und 15. Mai in Thüringen geplant. Bundesweit sind rund 585.000 Menschen in der Chemie- und Pharmaindustrie beschäftigt.

Zum Auftakt hätten beide Seiten ihre Sicht erläutert und ihre Standpunkte mit Argumenten untermauert, sagte der Verhandlungsführer der Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz, Hendrik Müller, am Montag. «Die Branche erlebt die schwerste Strukturkrise seit Jahrzehnten. Wir müssen dem Schutz des Chemie-Standorts oberste Priorität einräumen und so Beschäftigung sichern.»

IG BCE-Verhandlungsführer Roland Strasser wies die Vorstellungen nach einer Nullrunde zurück. «Das Bild der Branche ist weitaus vielfältiger, als die Arbeitgeber es malen», sagte er einer Mitteilung zufolge. Schwierig sei die Lage bei den energieintensiven Industrien - die Geschäfte der Konsumgüter- und Pharmaindustrie liefen gut bis hervorragend. Derzeit machten nur wenige Unternehmen von Öffnungsklauseln aus wirtschaftlicher Not Gebrauch, so Strasser. «Eine existentielle Krise sieht anders aus.»

© dpa-infocom, dpa:240414-99-672928/3
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