Startchancen-Programm kommt in den Schulen an
Es ist der erste Geburtstag des Programms. Das Geld soll den Kindern und Schulen helfen, die Unterstützung am meisten brauchen.
Es ist der erste Geburtstag des Programms. Das Geld soll den Kindern und Schulen helfen, die Unterstützung am meisten brauchen.
Das Startchancen-Programm zur Förderung sozial benachteiligter Kinder und Jugendlicher kommt bei den Schulen in Rheinland-Pfalz gut an. Es gebe eine große Nachfrage nach den Geldern, die Schulen und Schulträger für ihre eigene Entwicklung und pädagogischen Schwerpunkte nutzen können, sagte Bildungsminister Sven Teuber (SPD) in einer Bilanz nach einem Jahr Laufzeit des Programms.
Insgesamt 200 Schulen in Rheinland-Pfalz profitieren von den knapp 100 Millionen Euro pro Jahr, die über das Förderprogramm von Bund und Land in den nächsten zehn Jahren zur Verfügung stehen. Die Schulen sollen das Geld unter anderem für mehr Know-how, multiprofessionelle Teams sowie auch für geeignetere Lernorte bekommen.
Beantragte Gelder fließen an Schulen und Schulträger
«Das Startchancen-Programm bringt Unterstützung zu denen, die sie am meisten brauchen, zu Schulen, die vor den größten Herausforderungen stehen», erklärte Teuber. Die Schulen hätten im ersten Jahr 3,5 Millionen Euro bewilligt bekommen. Das seien fast 90 Prozent der verfügbaren Summe. Alle teilnehmenden Schulen hätten mindestens eine Maßnahme beantragt. Insgesamt seien es 1.689.
Auch bei den Schulträgern sei die Nachfrage groß, berichtete der Bildungsminister. Für 343 Maßnahmen seien 2,5 Millionen Euro und damit fast 85 Prozent der verfügbaren Summe geflossen. Diese Gelder und Vorhaben kämen nun vor allem den Kindern und Schulen zugute, die unter anderem aufgrund ihrer höheren Armutsgefährdung diesen Rückenwind brauchten.
Mehr Personal
Auch beim Personal habe sich bereits im ersten Jahr des Programms viel getan, betonte Teuber. Für 4,15 Millionen Euro seien multiprofessionelle Teams gestärkt worden, etwa durch zusätzliche Schulsozialarbeit. Mit den Geldern seien landesweit zudem mehr als 80 Teilnehmende eines freiwilligen sozialen Jahres sowie 140 zusätzliche pädagogische und Vertretungskräfte über ein Landesprogramm eingestellt worden. Die Volkshochschulen hätten mit den Geldern mehr als 800 weitere Lernangebote auf die Beine stellen können.
Die umgesetzten Maßnahmen reichen nach Angaben des Bildungsministers von modernen Möbeln für offene Lernräume und Kletterelementen über Selbstbehauptungskurse und Präventionsprojekte gegen Rechtsextremismus. Außerdem gebe es Maßnahmen für Erlebnispädagogik, Kunstprojekte, die Leseförderung, einen Internetführerschein sowie Umweltprogramme.
Überwiegend Grundschulen in Rheinland-Pfalz im Programm
Beim Startchancen-Programm gibt der Bund jährlich bis zu einer Milliarde Euro. Die Länder beteiligen sich in gleicher Höhe. Insgesamt sind dies dann rund 20 Milliarden Euro über einen Zeitraum von zehn Jahren. Profitieren sollen etwa eine Million Schülerinnen und Schüler. Insgesamt bekommen 4.000 Schulen in sozial besonders schwierigen Lagen in den kommenden Jahren die spezielle staatliche Förderung.
Von den 200 Schulen in Rheinland-Pfalz, die sich über alle Landkreise und Städte von Rheinland-Pfalz verteilen, sind 120 Grundschulen. Weiterhin nehmen 46 Realschulen plus, zwölf berufsbildende Schulen, elf integrierte Gesamtschulen, acht Realschulen plus mit Fachoberschule, zwei Grund- und Realschulen plus sowie eine Grund- und Hauptschule jeweils mit einem hohen Anteil an benachteiligten Kindern und Jugendlichen an dem Programm teil.
Von Bernd Glebe, dpa
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