Spendenaktion für Familie des getöteten Polizisten gestartet
Nach den tödlichen Schüssen auf einen jungen Beamten bitten Polizeigewerkschaften um Spenden für die Ehefrau und die kleinen Kinder. Der Aufruf ist mit Worten der Bestürzung formuliert.
Nach den tödlichen Schüssen auf einen jungen Beamten bitten Polizeigewerkschaften um Spenden für die Ehefrau und die kleinen Kinder. Der Aufruf ist mit Worten der Bestürzung formuliert.
Nach den tödlichen Schüssen auf einen Polizisten in Völklingen haben die Polizeigewerkschaften im Saarland eine Spendenkampagne für seine Familie gestartet. Der 34-Jährige hinterlasse «eine Frau und zwei kleine Kinder», teilten die Gewerkschaften BDK, DPolG und GdP auf der Online-Spendensammlung-Plattform GoFundMe mit.
«Jede Spende, ob groß oder klein, hilft dabei, der Familie weiterhin eine sichere Zukunft zu ermöglichen», hieß es weiter. Die Spendenaktion für die Ehefrau sei erst nach ihrem Einverständnis gestartet worden. Der junge Polizist habe «die Hälfte seines viel zu kurzen Lebens der saarländischen Polizei gewidmet und damit die Bürgerinnen und Bürger beschützt».
Kondolenzbuch in der Staatskanzlei
Von Montag an legt die saarländische Staatskanzlei ein Kondolenzbuch aus. Zuerst wolle sich um 10.00 Uhr Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) eintragen, teilte die Staatskanzlei mit. Begleitet wird die Regierungschefin unter anderem von der Landtagspräsidentin Heike Winzent (SPD), dem Präsidenten des Landesverfassungsgerichtshofes, Roland Rixecker, und Saar-Innenminister Reinhold Jost (SPD). Das Buch wird im Foyer der Staatskanzlei in Saarbrücken ausgelegt. Bürgerinnen und Bürger könnten sich bis Mittwoch eintragen.
«Wir stehen unter Schock, uns fehlen die Worte.»
Die drei Polizeigewerkschaften ergänzten: «Lasst uns nun die Familie vor finanziellen Sorgen schützen, auch wenn Geld die Leere niemals ansatzweise ausfüllen können wird.» Die Polizeifamilie sei zutiefst bestürzt: «Wir stehen unter Schock, uns fehlen die Worte, wir sind wie paralysiert.»
Zuvor waren schon bei einer privat organisierten GoFundMe-Spendenaktion nach Angaben der Organisatoren bis Sonntag fast 200.000 Euro für die Ehefrau gesammelt worden. Auch die «Welt» berichtete über diese Kampagne. Sie wurde bei Beginn der gewerkschaftlichen Spendensammlung eingestellt.
Polizist starb in Klinik
Der 34-jährige Polizist hatte am Donnerstag nach einem Raubüberfall auf eine Tankstelle mit zwei Kollegen einen flüchtenden Mann zu Fuß verfolgt. Als sie den Verdächtigen festnehmen wollten, hatte der 18-Jährige laut Polizeiangaben einem der Beamten die Dienstwaffe entreißen können und mehrfach geschossen. Der 34 Jahre alte Polizist starb wenig später in einer Klinik.
Die Ermittlungen zu dem Fall liefen am Wochenende mit Hochdruck weiter, wie ein Sprecher des saarländischen Innenministeriums sagte. Vor seiner Festnahme war der 18 Jahre alte mutmaßliche Täter bei einem Schusswechsel mit der Polizei verletzt worden. Der junge Mann kam zunächst in ein Krankenhaus. Vor der Tat hatte es keine polizeilichen Erkenntnisse zu seiner Person gegeben. Weitere Einzelheiten sollten voraussichtlich nicht vor Montag mitgeteilt werden.
© dpa-infocom, dpa:250824-930-949609/1
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