Radio
jonathan-velasquez (unsplash)
Radio
Verbände

Sozialverband erstreitet über 35 Millionen: «Nöte steigen»

Widersprüche, Klagen, Berufungen - auf unterschiedlichen Wegen hat der Sozialverband VdK für seine Mitglieder Geld erstritten. 2023 kam einiges zusammen, für den Verband aber kein Grund zum Feiern.

Insgesamt rund 35,23 Millionen Euro an Nachzahlungen hat der Sozialverband VdK in Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr für seine Mitglieder bei Versicherungen und Behörden erstritten. Das seien sechs Prozent mehr als im Jahr davor gewesen, teilte der Verband der Deutschen Presse-Agentur in Mainz mit. Auch bei der Zahl der abgeschlossenen Fälle ging es den Angaben zufolge nach oben: 2023 wurden 43.815 gezählt nach 41.604 im Jahr davor.

«Noch nie haben unsere Kreisverbände und Rechtsschutzstellen mehr Widersprüche, Klagen und Berufungen eingereicht - gegen Rentenbescheide, abgelehnte Krankenkassenleistungen oder die Pflegekasse», sagte der VdK-Landesvorsitzende Willi Jäger und sprach von einem traurigen Rekord. «Die Nöte und Sorgen der Menschen im Land steigen», betonte er. 

Nach Einschätzung Jägers lehnen manche Leistungsträger auch berechtigte Anträge ab und reagieren erst auf Widersprüche und Klagen. «Den gebeutelten Hilfesuchenden fehlt meistens die Kraft, sich zu wehren; und dann kommen sie in unsere Beratungsstellen», berichtete Jäger. Vielen Menschen seien ihre Rechte auch gar nicht bewusst. 

Der Sozialverband VdK in Rheinland-Pfalz zählt nach eigenen Angaben rund 225.000 Mitglieder und vertritt die Interessen von Menschen mit Behinderung, chronisch Kranken, Sozialversicherten sowie Rentnerinnen und Rentnern.   

© dpa-infocom, dpa:240303-99-201414/2
Copyright 2024, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten