Sorge um Feldhamster bleibt - Naturschützer zählen Bauten
Einst kam er häufig vor, längst kämpft er ums Überleben. In und um Mainz gibt es noch Feldhamster, doch die Bestände entwickeln sich unterschiedlich.
Einst kam er häufig vor, längst kämpft er ums Überleben. In und um Mainz gibt es noch Feldhamster, doch die Bestände entwickeln sich unterschiedlich.
Der Bestand des selten gewordenen Feldhamsters entwickelt sich in den verbliebenen Verbreitungsgebieten in Rheinland-Pfalz sehr unterschiedlich. Während er sich nach einer Zählung von Bauten der Tiere in Mainz stabil hält, schrumpft er anderswo, wie die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz mitteilte.
Die Tierschützer hatten im April und Mai auf ausgewählten landwirtschaftlichen Flächen insgesamt 516 Hektar Fläche in Rheinhessen und an der Nahe näher angeschaut. Da im Frühjahr in aller Regel ein Tier auf einen Bau komme, könne so die Entwicklung des Bestandes geschätzt werden, erklärte die Stiftung.
Wichtige Bodenauflockerer
Ein Ergebnis: Im Süden von Mainz ist die Dichte an Feldhamster-Bauten mit durchschnittlich einem pro Hektar laut der Stiftung soweit gut. Dennoch sei die Gesamtzahl der Bauten in dem eng begrenzten Areal mit unter 300 zu gering, als dass sich die Population langfristig alleine erhalten könne. Außerhalb des Mainzer Stadtgebietes wurden nur noch einzelne oder gar keine Bauten mehr gefunden. Hier soll im Sommer nach der Ernte erneut geschaut werden.
Grundsätzlich gebe es eine ganze Reihe an Gründen für den Rückgang der Feldhamster-Bestände, erklärte die Stiftung. Dazu zählten Klimawandel, die Zersiedelung oder Versiegelung von Lebensraum und eine veränderte landwirtschaftliche Nutzung von Flächen. Feldhamster seien für die Böden unter anderem deshalb wichtig, weil sie diese mit ihren Grabungen bis in eine Tiefe von zwei Metern auflockerten. Ihr Schutz trage auch zum Schutz weiterer Arten wie dem Feldhasen, dem Rebhuhn oder Insekten bei.
© dpa-infocom, dpa:240729-930-187916/1
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