Alexander Schweitzer (SPD) besucht auf seiner ersten Pressereise als Ministerpräsident den Norden von Rheinland-Pfalz (Archivbild).
Arne Dedert/dpa
Alexander Schweitzer (SPD) besucht auf seiner ersten Pressereise als Ministerpräsident den Norden von Rheinland-Pfalz (Archivbild).
Innovationen

Schweitzer besucht Anlagenbauer - Rahmenbedingungen Thema

Anlagen aus Rheinland-Pfalz können helfen, CO2 aus der Atmosphäre zu nehmen. Die Firma würde gerne im Land wachsen, kämpft aber mit Rahmenbedingungen - und adressiert das an den Ministerpräsidenten.

Der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer hat die Bedeutung des Transfers wissenschaftlicher Erfindungen in die regionale Wirtschaft und der innovationsfreundlichen Rahmenbedingungen betont. Das zeige sich exemplarisch am Beispiel des Unternehmens Pyreg in Dörth im Hunsrück. Die Firma war eine Station auf einer zweitägigen Pressereise des SPD-Politikers. 

Pyreg stellt Anlagen her, die organische Abfälle in Pflanzenkohle und regenerative Wärme umwandeln. Das 2009 gegründete Unternehmen mit rund 100 Mitarbeitern ist eine Ausgründung der Technischen Hochschule (TH) Bingen, wo die Technik erfunden wurde. Das Land Rheinland-Pfalz war einst einer der ersten Geldgeber. 

Blick über den Atlantik

Ein großer Wachstumsmarkt für Pyreg liegt nach Angaben von Geschäftsführer Jörg zu Dohna in den USA, insbesondere seit dem Inflation Reduction Act, mit dem die US-Regierung von Joe Biden unter anderem den Klimaschutz mit viel öffentlichem Geld vorantreiben will. Hintergrund ist, dass mit der Technik des Unternehmens aus Dörth in Biomasse gespeichertes CO2 dauerhaft aus der Atmosphäre entfernt werden kann. 

In den Vereinigten Staaten seien Entscheidungsprozesse deutlich schneller als in Deutschland, sagte zu Dohna. Er berichtete von einer Pyreg-Anlage in einem Klärwerk im nordrhein-westfälischen Kleve, in der Klärschlämme unter anderem zu phosphorhaltigem Dünger verwertet werden. Für diese Anlage interessierten sich viele Vertreter aus dem Ausland. In Deutschland dagegen sei Phosphordünger nicht zugelassen. 

Schweitzer sagte, dieses Thema beschäftige auch die Landwirtschaftsminister von Bund und Ländern. «Diese Gespräche müssen weitergeführt werden.» Er wolle diese gerne begleiten. Grundsätzlich müsse stets darauf geachtet werden, dass es einen regulatorischen Rahmen gebe, damit Unternehmen wie Pyreg in Rheinland-Pfalz bleiben könnten.

© dpa-infocom, dpa:240905-930-224036/1
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