Schutzwände und Sperrungen: Wasser steigt
Tagelanger Regen und durchgeweichte Böden: Vielerorts in Rheinland-Pfalz wird Hochwasser gemeldet. In einigen Teilen steigen die Flüsse noch.
Tagelanger Regen und durchgeweichte Böden: Vielerorts in Rheinland-Pfalz wird Hochwasser gemeldet. In einigen Teilen steigen die Flüsse noch.
An den Flüssen in Rheinland-Pfalz steigen in Folge von Niederschlägen die Wasserstände. Das teilte am Mittwoch die Hochwasservorhersagezentrale am Landesamt für Umwelt in Mainz mit. Im Einzelnen war die Entwicklung demnach wie folgt:
GLAN
Hier war das Wasser stärker gestiegen als vorhergesagt, allerdings wurde am Mittwoch ein vorläufiges Ende des Anstiegs erwartet. Am Pegel Odenbach wurde die Meldehöhe von 320 Zentimeter bereits am Dienstag überschritten. In der Nacht zum Donnerstag war ein Stand im Bereich eines zweijährlichen Hochwassers (441 Zentimeter) möglich.
RHEIN
Das Wasser stieg am Dienstag in den Bereich eines zweijährlichen Hochwassers und wird weiter steigen. In der Folge werde auch eine Hochwasserwelle im Rhein durch die Zuflüsse aus Nahe, Lahn, Mosel und Sieg gespeist, hieß es. Am Pegel Koblenz wurde die Überschreitung der Meldehöhe von 500 Zentimeter am Mittwochnachmittag erwartet. Bis Freitag ist ein weiterer Anstieg in den Bereich bis 680 Zentimeter möglich, oberhalb eines zweijährlichen Hochwassers (588 Zentimeter).
In Koblenz begann die Feuerwehr am Mittwoch mit dem Aufbau der mobilen Schutzwand Abschnitt II in Neuendorf. In Ehrenbreitstein seien die Hochwasserschutztore bereits geschlossen. Für den Abend rechneten die Sicherheitskräfte mit einer Sperrung des Peter-Altmeier-Ufers im Bereich der Europabrücke. Für Linz am Rhein und Umgebung warnte die Feuerwehr, dass am Donnerstagmittag bewohnte Bereiche überflutet werden könnten. «Entfernen Sie frühzeitig PKW, parken Sie nicht in Rheinnähe und sichern Sie lose Gegenstände», hieß es.
Auch oberhalb der Moselmündung soll das Wasser steigen: am Pegel Bingen wohl bis 445 Zentimeter und am Pegel Kaub bis 545 Zentimeter.
MOSEL
Am Pegel Trier wurde die Meldehöhe von 600 Zentimeter bereits am Dienstagabend überschritten. Am Mittwoch wurde im Verlauf des Tages oder am Donnerstag mit einem Anstieg bis 860 Zentimeter gerechnet. Am Pegel Cochem stieg das Wasser stark an. Ein weiterer Anstieg bis 750 Zentimeter war am Mittwoch oder in der Nacht zum Donnerstag möglich. Der Stadt Trier zufolge stürzten aufgrund des aufgeweichten Bodens drei Bäume um. Im Stadtteil Pfalzel wurde der mobile Hochwasserschutz aufgebaut. «Die Hochwassertüren und Schutztore am Spielesplatz sind geschlossen und Dammbalken im Bereich der Klosterschänke aufgebaut.»
SAUER
Am Pegel Bollendorf war die Meldehöhe von 350 Zentimeter am frühen Mittwochmorgen überschritten worden. Ein Anstieg in einen Bereich eines zweijährlichen Hochwassers (400 Zentimeter) war möglich. Am Pegel Rosport war das Wasserstand in den Bereich eines zweijährlichen Hochwassers (548 Zentimeter) gestiegen, mit steigender Tendenz.
NAHE
Das Wasser der Nahe war stärker gestiegen als erwartet. Am Pegel Oberstein wurde am Morgen ein Höchststand von 243 Zentimeter erreicht und am Pegel Martinstein ein Höchststand von 397 Zentimeter.
LAHN
Die Meldehöhen an den Pegeln Leun (550 Zentimeter) und Kalkofen (550 Zentimeter) waren am Mittwochmorgen überschritten worden. Auch am Pegel Diez wurde mit Überschreiten der Meldehöhe (450 Zentimeter) gerechnet. Bis in die Nacht zu Freitag soll das Wasser steigen.
SIEG
Der Wasserstand am Pegel Weidenau schwankt voraussichtlich in einem Bereich von 120 bis 140 Zentimeter. Am Pegel Betzdorf wurde die Meldehöhe von 200 Zentimeter bereits am Dienstagabend überschritten.
WETTERPROGNOSE
Der Deutsche Wetterdienst sagte am Mittwoch zeitweise starke, in den Hochlagen stürmische Böen und vereinzelt starke Gewitter voraus. Bis Donnerstag fielen gebietsweise Regenmengen zwischen 10 und 20 Liter pro Quadratmeter - in Staulagen des Hunsrücks und Westerwalds seien örtlich Mengen von 25 bis 35 Liter pro Quadratmeter wahrscheinlich.
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