Schiff des Schengener Abkommens bald wieder in Luxemburg
Zum historischen Jubiläum 40 Jahre Schengen kehrt ein historisches Schiff ins Dreiländereck zurück. Prominenz wird zur Feier des Tages erwartet.
Zum historischen Jubiläum 40 Jahre Schengen kehrt ein historisches Schiff ins Dreiländereck zurück. Prominenz wird zur Feier des Tages erwartet.
Das Schiff, auf dem 1985 das Schengener Abkommen unterzeichnet wurde, tritt in Kürze seine Heimreise nach Luxemburg an. Am 6. Juni soll es die Werft in Niederkassel bei Bonn verlassen, wo es komplett renoviert und modernisiert wurde, wie das Wirtschaftsministerium in Luxemburg der Deutschen Presse-Agentur mitteilte.
Am 14. Juni - dem 40. Jahrestag der Unterzeichnung des Schengener Übereinkommens - wird das Schiff «Prinzessin Marie-Astrid Europa» im Moselort Schengen erwartet. Dort soll es feierlich in Empfang genommen werden: An dem Tag findet ein Festakt in dem kleinen Dorf statt, das an der Grenze zu Deutschland und Frankreich liegt.
Dazu haben sich etliche Politiker sowie Luxemburgs Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa angesagt. Auch Prinzessin Marie-Astrid von Luxemburg (71), die ältere Schwester des Großherzogs, und ihr Mann Erzherzog Carl Christian von Österreich kommen. Nach Prinzessin Marie-Astrid ist damals auch schon das Ausflugsschiff benannt worden.
Schiff bekommt festen Platz in Schengen
Am 14. Juni 1985 hatten Deutschland, Frankreich, Luxemburg, Belgien und die Niederlande an Bord des in Schengen ankernden Schiffes den schrittweisen Abbau der Grenzkontrollen vereinbart. Heute gehören 29 Staaten mit knapp 420 Millionen Einwohnern zum Schengen-Raum. Die Unterzeichnung hatte das luxemburgische Dorf Schengen weltweit berühmt gemacht.
Wie lange die Überfahrt des Schiffes dauere, könne nicht genau gesagt werden. Das hänge auch von Wartezeiten an Schleusen ab, teilte das Ministerium mit. Nach seiner Ankunft in Luxemburg werde es bis einschließlich 13. Juni im Hafen in Mertert vor Anker liegen. Seinen festen Platz hat es künftig in Schengen und auch eine Ausstellung an Bord.
Die Luxemburger hatten es 2021 zurückgekauft. Zuletzt war es jahrelang als Fahrgastschiff auf der Donau unterwegs gewesen. Gut zehn Millionen Euro hätten der Kauf, der Umbau und die Ausstellung auf dem Schiff gekostet, teilte das Ministerium mit.
Kritik an Grenzkontrollen
An dem Jubiläumstag wird auch das renovierte und neu gestaltete Europamuseum in Schengen eröffnet. Hinzu komme ein neuer Kai, an dem das historische Schiff liegen werde. Die Gesamtkosten des Projekts bezifferte das Ministerium vorläufig auf rund 17,7 Millionen Euro.
Schengen steht für ein offenes Europas ohne Grenzen. Die seit Mitte September 2024 an allen deutschen Außengrenzen wieder eingeführten Grenzkontrollen stoßen gerade im Dreiländereck auf Kritik.
Mehr als 50.000 deutsche Grenzgänger arbeiten in Luxemburg. Das Land hatte im Februar Einspruch gegen die Verlängerung der Kontrollen bei der EU-Kommission eingelegt.
© dpa-infocom, dpa:250529-930-604623/1
Copyright 2025, dpa (www.dpa.de). Alle Rechte vorbehalten